Gefühl vom Partner hintergangen zu werden

Hallo zusammen,
Wir haben ein Problem dass regelmäßig unser Familienleben belastet.

Es gibt eine lange Vorgeschichte, die ich euch aus Zeitgründen sparen möchte. Wichtig ist: ich bin mit meiner Schwiegermutter so sehr zerstrittnen, dass wir nicht miteinander reden und uns nicht sehen. Sie hat mich mehrfach beleidigt und ist unter die Gürtellinie gegangen. Ich habe ihr 3 Chancen gegeben, obwohl sie sich für die Aussagen vorher nie entschuldigt hat. Aber meinem Mann ist der Kontakt wichtig, daher wollte ich es ihm zuliebe versuchen aber nach dem 3. Streit mit Beleidigungen reicht es mir endgültig. Diese Frau ist für mich gestorben.

Nun zum Problem: mein Mann will den Kontakt halten (auch wegen den Kindern, wobei ihr Interesse sehr gering ist, aber ok!) und wir hatten vereinbart, dass er sich mit ihr draußen trifft, oder wenn ich eh unterwegs bin oder er eben zu ihr fährt.

Jetzt ist es aber jedesmal so, dass ich denke: diese Frau hat mich wie sch*** behandelt, beleidigt etc. und er sitzt fröhlich mit ihr beim Kaffee und macht einen auf heile Welt… und das verletzt mich bzw macht mich richtig wütend auf ihn! Und nach jedem Treffen (alle 2 Monate ca.) hängt bei uns der haussegen schief danach und ich zweifle ob wir das jemals hinkriegen ohne streit.

Was kann ich tun um besser damit klar zu kommen? Ich fühle mich einfach verraten von ihm. Er hat ihr zwar nach den streiterein gesagt, dass er hinter mir steht und sie viel zu weit geht, aber sie ist sich nie einer Schuld bewusst und somit ist das Thema abgehakt … für die beiden!

Aber ich kann das Gefühl des Verrats nicht abschalten 😔 irgendwelche Tipps?

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"...und wir hatten vereinbart, dass er sich mit ihr draußen trifft, oder wenn ich eh unterwegs bin oder er eben zu ihr fährt..."

Und somit hintergeht Dein Mann Dich nicht. IHR habt das ausgemacht, heisst DU warst auch damit einverstanden.
Ich verstehe total(!) das Dein Gefühl dabei kein Gutes ist - leidvolle eigene Erfahrung. Aber sieh es mal so, es ist immer noch seine Mutter und die Grossmutter eurer Kinder. Die Kinder haben nichts(!) mit den Streitereien der Erwachsenen zu tun.

Versuch es eher positiv zu sehen!
Die Kinder können Kontakt halten, Dein Mann auch - und alle 2 Monate ist echt nicht viel, Du hast Deine Ruhe. Dein Mann scheint ja fein damit zu sein.
Was anderes wäre es er würde da jetzt 3 mal die Woche zum Kaffee aufschlagen und munter mit Mutti über Dich lästern.

Ich würde mir echt auf die Zunge beissen bei den seltenen Gelegenheiten anstatt Deinem Mann noch die Hölle heiss zu machen. Für ihn ist das auch keine schöne Situation, aber das er ein Mindestmaß an Kontakt halten möchte kann ich verstehen. Mach es ihm nicht noch schwerer als es ohnehin schon ist.

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Ich finde das schwierig zu beurteilen, ohne zu wissen, was vorgefallen ist.

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Über was streitet ihr denn, dass es mehrfach eskaliert?

Und wie bewertet dein Mann euren Streit?

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Ich denke hier hilft vorallem offen sein und reden, reden, reden. Dein Mann ist ebenfalls in einer schwierigen Situation, genauso wie du und ihr könnt das als Team meistern. Fühlt euch nicht voneinander hintergangen oder beleidigt, dadurch dass jeder sein Bestmöglichstes tut. Ihr solltet einander unterstützen. Sag ihm, dass du dich freust und stolz bist, dass er für sich und vorallem den Kindern zuliebe den Kontakt zur Oma hält auch wenn du und sie nicht klarkommt. Darunter brauchen ja die Kinder nicht zu leiden, so ist das halt unter Erwachsenen, man kann nicht mit jedem gut auskommen aber trotzdem neutral bleiben.

Ebenfalls solltest du deinen Mann ansprechen und ihm sagen, dass du dir ebenfalls etwas Annerkennung wünschat, dafür dass du sie im Leben der Kinder tolerierst und sie teilhaben lässt an eurem Leben, trotz der Beleidigungen. Aber erstmal sage ihm, dass du dich bemühst das ganze positiv zu sehen und seinen Aufwand zu schätzen weisst. Ihr seid ein Team und könnt hier voneinander profitieren und lernen. Seid offen und respektvoll und lasst euch nicht vom Selbstmitleid verleiten, den anderen fûr dessen Bemühungen zu verurteilen. Das wichtigste sind hier eure Kinder, die den Kontakt zur Oma sicher gerne mögen und auch dein Mann der seine Mutter nicht komplett ausschliessen mõchte.

Liebe Grûsse, hoffe ihr könnt das etwas ins bessere Licht rücken!

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Hallo,

meine Schwiegermutter und ich sind auch keine Freundinnen ;-)

Dein Mann ist in einer schwierigen Situation, sie ist seine Mutter und du bist seine Frau.
Er sitzt quasi auch zwischen zwei Stühlen.

Vielleicht hilft dir folgende Sichtweise, auch, wenn die Fronten verhärtet sind.
Deine Schwiegermutter hat diesen wunderbaren Mann hervorgebracht, der nun dein Ehemann ist, sie hat also auch gute Seiten, sonst wäre dein Mann nicht so liebenswert (ich nehme einfach an, dass er es ist).
Mir hilft diese Sichtweise sehr oft, wenn wieder etwas vorgefallen ist.

Und ansonsten, warum so viel (negative) Energie verschwenden?
Sie treffen sich ohne dich - schön, du willst eh nicht dabei sein.
Mach etwas Schönes für dich in dieser Zeit, triff dich mit Freundinnen, geh einem Hobby nach, leg dich in die Sonne oder geh shoppen. Genieße die Freizeit und denke an etwas, was dich glücklich macht.

VG

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Also ich kann verstehen, dass es für dich schwierig ist, wenn sie dich massiv beleidigt hat, dass es dich trifft, dass bei den Beiden "heile Welt" zu sein scheint. Deshalb hab ich da leider auch keinen guten Tipp..

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Liebe TE,
dein Partner hintergeht dich doch nicht, wenn er außer der Beziehung zu dir und eurer eigenen Kern-Familie (ich mag den Begriff nicht) auch an anderen Beziehungen festhält. Es ist in diesem Fall seine Mutter. Er aktzeptiert, dass es zwischen dir und ihr so gar nicht passt und findet Wege, die dich eigentlich ja nicht belasten. Wenn du das Kopfkino mal ausschaltest. Dein Mann ist fest an deiner Seite. Muß er dir das beweisen, in dem er den Kontakt zu seiner Mutter abbricht? Eine solche Forderung oder Erwartung (auch unausgesprochen) finde ich persönlich leicht gefährlich. Seine Mutter mag sein, wie sie ist - sie bleibt seine Mutter. Dein Mann ist abgenabelt genug, um deine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Da habt ihr doch schon viel geschafft! Laß ihm diesen Kontakt. Du mußt keinen haben zur Schwiegermutter.
Ich finde, in einer guten Partnerschaft darf dennoch jeder eine eigene Person blieben und Bereiche haben, die nicht zu 1000 % geteilt werden oder die immer und überall beide Partner betreffen. Ich verrate doch meinen Partner nicht, wenn ich z.B. mit einer Freundin (die mein Mann nicht leiden kann) ausführlich frühstücke und über die Männerwelt lästere. Er verrät mich nicht, wenn er sich mit seinen Jungs zum Sport (einarmiges Bierflaschenheben) trifft. Ich wil einen ernst zu nehmenden Partner, keinen Dackel an der Leine. Der darf seine eigenen Entscheidungen treffen, genaus so wie ich. Und ich möchte wirklich gar nicht so viel Verantwortung übernehmen für meinen Mann, ebenso wenig ihm die Verantowrtung für mich überlassen. Aus meiner Sicht braucht Partnerschaft Augenhöhe. Das sind nur meine Gedanken, die du gerne weglegen darfst. Alles Gute euch!

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Ich glaube gerne das es schwierig ist hier abzuschalten, denn wenn die SchwieMu wirklich so übel mit dir umgegangen ist, sollte eigentlich dein Mann hinter dir stehen und bei ihr nicht nur auf heile Welt machen. Traurig wie manche Männer ihre Frau damit behandeln.

Ela
PS: Aber wie schon jemand in den Raum warf, spielt es sicherlich auch stellenweise eine Rolle was genau gewesen ist.

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“...sollte eigentlich dein Mann hinter dir stehen und bei ihr nicht nur auf heile Welt machen. Traurig wie manche Männer ihre Frau damit behandeln..."

Der Mann der TE macht doch garnicht NUR auf heile Welt. Die TE hat selber geschrieben das er seiner Mutter etwas dazu gesagt hat. Aber soll er jetzt bei jedem der eh schon wenigen Treffen mit seiner Mutter erneut einen Streit anfangen? Das würde zu genau garnichts führen.
Ausserdem, wie behandelt er seine Frau denn?
Er hat sie verteidigt, er ist fein damit das die TE selber keinen Kontakt mehr möchte - ermöglicht den Kindern dennoch ihre Oma zu sehen. Er hängt nicht am Rockzipfel seiner Mutter sondern hat schon sehr reduzierten Kontakt, er hat die Entscheidung das es jetzt läuft wie es läuft MIT seiner Frau getroffen...
Alles was er nicht(!) tut ist den Kontakt gänzlich einstellen und das ist doch sein gutes Recht!
Ich finde er nimmt hier wirklich schon sehr Rücksicht auf das Gefühlsleben seiner Frau, dennoch ist es immerhin noch seine Mutter.

Das TE sich nicht rosig damit fühlt - geschenkt. Aber so wie ihr Mann Rücksicht auf sie nimmt, kann er erwarten das auch sie Rücksicht auf ihn nimmt und ihm diesen eh schon spärlichen Kontakt lässt ohne(!) jedes mal Streit vom Zaun zu brechen.

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Na ja es ist schön wenn der Mann der Mutter offenbar doch etwas sagte, das kam für mich in dem Bericht nicht rüber. Aber unabhängig davon verlange ich ja auch nicht das der Mann den Kontakt direkt abbricht, aber je nachdem was gewesen ist finde ich es nicht fair dort auf heile Welt zu machen. Natürlich muss man sich die Sache auch erstmal anschauen wie sich diese Mutter entwickelt. Aber für mich kommt es eben ein wenig wie eine heile Welt vor.

Ela

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Dein Mann macht halt einen Spagat - es ist immer noch seine Mutter, die er liebt, die ihn großgezogen hat, die bei allen wichtigen Dingen in seinem Leben anwesend war. Und ihm hat sie nichts getan! Da ist es schwer, alle Brücken abzubrechen und sich zu entwurzeln, weil DU Streit mit ihr hast.

Ich denke, er steht hinter dir - wenn er deutlich sagt, dass ihre Beleidigungen dir gegenüber nicht gehen, er deinen Kontaktabbruch akzeptiert und seiner Mutter gegenüber deutlich macht, dass sie nicht in deine Richtung sticheln braucht! Also quasi für dich Partei ergreift, während du abwesend bist! Das wäre mir halt wichtig, dann könnte er sich weiter treffen!

Was wäre, wenn deine Mutter plötzlich Streit mit deinem Mann hätte? Könntest du einfach so den Kontakt abbrechen?

Ich würde nach einem Treffen keine tieferen Details wissen wollen und mir während des Treffens einfach denken, dass er sie als Mutter, die er liebt, besucht. Nicht als Frau, die dir was Böses will!