Abbruch bei der Tochter

Meine Tochter hatte einen Abbruch sie hat es mir erst im Nachhinein erzählt, ich hab nur zugehört und mir ihre Geschichte angehört, hab nicht gewertet , nur ab und an eine Frage gestellt.
Ich hätte niemals mit so einer Sache zu meiner Mutter gehen können , die wäre sofort in Vorwürfe eskaliert und hätte wahrscheinlich nie wieder mit mir geredet.
Könnt ihr so was mit euren Müttern oder Töchter ändern offen bereden oder wie würdet ihr reagieren wenn eure Tochter euch davon berichtet, abgetrieben zu haben?
Würdet ihr wenn ihr vor dem Abbruch davon erfährt versuchen sie davon abzubringen?
Könntet ihr eure eigenen Moral Vorstellungen hinten an stellen und einfach für eure Tochter da sein?
Egal wie alt sie ist und ob ihr die Situation ganz anders betrachtet?

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Nicht nur bin ich ein großer Verfechter davon, dass jede Frau das selbst zu entscheiden hat, sondern zusätzlich ist mir auch sehr wichtig, dass mein Kind sein Leben so gestaltet, wie es für sie selbst richtig ist. SIE muss glücklich sein. Niemand sonst.

Also nein, niemals würde ich sie überzeugen wollen. Ich würde allerhöchstens sagen, dass sie bei jeglicher Entscheidung stets meine 100%ige Unterstützung haben wird.

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Danke 🙏🏻

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Ich hatte mit 19 einen Abbruch und meine Mama hat mir in dieser Zeit sehr beigestanden. Sie war anfangs sehr geschockt von der Schwangerschaft und hat auch emotional reagiert (wie es vermutlich jeder Mutter mit junger Tochter gehen würden). Aber sie hat nie ein schlechtes Wort verloren, nie über mich geurteilt und mir bei jeder Entscheidung Unterstützung zugesichert.
Sie ist mit mir gemeinsam zu pro familia und zum Eingriff gekommen. Mit ihr habe ich nach dem Eingriff darüber geredet.
Ich bin ihr so dankbar, dass sie mich bei jedem Schritt unterstützt hat. Eine bessere Mutter hätte sie in der Situation nicht sein können.

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Meine Mutter war in der Situation voll für mich da.

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Hi, als ich mit 20 unerwartet letztes Jahr schwanger wurde, hat meine Mutter erstmal geweint und war geschockt. Wir haben drüber geredet, auch, was wäre wenn ich das Baby nicht behalten würde. Sie versicherte mir, dass egal was ich tun werde sie für mich da sein wird. Mein Sohn ist heute 10 Monate alt und sie die glücklichste Oma die es gibt. Meiner Tochter würde ich in dem Alter dasselbe sagen, mit zb 14 also deutlich jünger und evtl andere Voraussetzung würde ich mir anhören was sie zu sagen hat aber ihr wahrscheinlich raten, das Baby dann in dem Moment nicht zu behalten. Da bin ich ganz ehrlich.

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"Würdet ihr wenn ihr vor dem Abbruch davon erfährt versuchen sie davon abzubringen?"

Nein! Das ist ihre Entscheidung nicht meine, ich würde ihr nur zusichern sie bei jeder Entscheidung zu unterstützen. Im schlimmsten Fall zerstört man mit so etwas das Vertrauen und die Beziehung zum Kind. Wenn die Tochter dann in 10 oder 15 Jahren doch geplant Kinder bekommt wird man diese unter Umständen gar nicht erst sehen dürfen.
Hat nur Nachteile sich da einzumischen - abgesehen davon, dass ich das einfach menschlich total daneben finde.

"Könntet ihr eure eigenen Moral Vorstellungen hinten an stellen und einfach für eure Tochter da sein?"

Meine Kinder stehen an erster Stelle, so eine Entscheidung ist eine persönliche Entscheidung, die habe ich nicht zu treffen oder gar zu werten.

"Egal wie alt sie ist und ob ihr die Situation ganz anders betrachtet?"

Bei einem minderjährigen Kind müsste ich schon schlucken, letztendlich muss aber auch ein Teenager in so einer Situation Verantwortung übernehmen und eine eigene Entscheidung treffen. Dafür ist ja auch die Konfliktberatung da, man holt sich da nicht nur den Zettel für den Abbruch ab, man kann sich auch richtig "beraten" lassen.
Ich würde aber natürlich dafür sorgen, dass mein Kind Schule und Ausbildung (trotz Kind) beenden kann, wenn es wirst case (teenagerschwangerschaft) wäre.

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Ich war nie ungewollt schwanger, aber wenn, nein, meine Mutter wäre mir sicher keine Hilfe gewesen.

Ich habe nur Söhne. Die hätten da nichts zu entscheiden.
Da ich der Ansicht bin, dass über das Austragen einer Schwangerschaft nur die Schwangere zu entscheiden hat, würde ich nur für jede Entscheidung meine Unterstützung anbieten.

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Bei uns in der Familie wird das offen gehandhabt, keine Vorwürfe und man kann über alles reden.

ABER wenn man zu blöd ist zum verhüten, im sinne von antreiben, kurz danach wieder schwanger, abtreiben und kurz danach wieder schwanger und wieder abtreiben usw, dann gäbe es richtig richtig Ärger, und ich weiß nicht, wie dann der Kontakt zwischen meiner Mutter und mir wäre

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Ich war damals auch ungeplant schwanger und hätte es mir gewünscht, dass meine Mutter verantwortungsvoll damit umgegangen wäre.

Aber nein, die Option behalten war nie Thema bei ihr. Ja sie hätte mich bei einem Abbruch evtl unterstützt aber zum Glück kam es nicht dazu.

Wie ich reagieren würde, hmm auf jeden Fall zuhören und über beide Optionen sprechen. Unterstützung anbieten, egal welchen Weg sie gehen würde. Ich möchte mein Kind nicht beeinflussen aber ich möchte das es weiß das ich immer für sie da bin!!

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Ja, ich könnte mit meiner Mutter drüber reden. Evtl würde sie versuchen, es mir „auszureden“ bzw. meine Bedenken durchsprechen und mögliche Lösungen suchen. Geht das nicht/möchte ich nicht, würde sie meine Meinung wohl respektieren. :)