Angst vor Trennung

Hallo zusammen,
erstmal insgesamt zu meiner Situation, ich bin verheiratet seit 3 Jahren und wir sind zusammen seit 7 Jahren, leben zusammen in einer Wohnung und haben eine kleine Tochter von 1,5 Jahren.. wir haben schon viel mitgemacht (zb Kinderwunschklinik) und Stress in der Familie, aber irgendwie haben wir alles gemeinsam geschafft. Das Jahr in dem ich endlich schwanger geworden bin war ein Traum genau wie die Hochzeit.. wir haben uns immer mal gestritten in den ganzen Jahren, auch heftiger, er wird oft gemein im Streit, laut und unsachlich… gerade jetzt wo wir Eltern sind streiten wir noch viel mehr… ich liebe unsere Tochter über alles sie ist mein größtes Glück, aber aktuell habe ich Angst, dass wir es als Eltern und Paar nicht schaffen. Wir streiten immer häufiger, es geht immer um die selben Themen, meistens um den Haushalt, dass es ihm nicht ordentlich genug ist (Unordnung in Schränken und dass wegen der Unübersichtlichkeit Dinge verderben und weggeschmissen werden müssen zb).. das sehe ich auch ein, aber im Alltag stopfe ich schnell mal was in den Schrank… ich bin noch in Elternzeit und sein Argument ist immer ich bin ja zuhause.. aber was ich den ganzen Tag mit unserer Tochter und auch dem Haushalt leiste das sieht er nicht… heute meinte er zu mir er zieht im Januar aus wenn sich bis dahin nichts verbessert und ich habe große Angst davor und will ihn und uns als Familie nicht verlieren, aber diese ewigen Streitigkeiten kosten mich so viel Kraft und ich gebe wirklich schon mein Bestes aber habe das Gefühl ihm nie gut genug zu sein, danke erstmal fürs zuhören/lesen.. vll ist oder war jemand in einer ähnlichen Situation und man kann sich austauschen…

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Macht er denn was am Wochenende? Oder nach Feierabend?

Du bist ja hauptsächlich in ELTERNzeit, nicht in Putzzeit, du hast also vor allem den Auftrag, dich ums Kind zu kümmern.

Dass er selbstverständlich davon ausgeht, dass du nun alles erledigst, weil du „zu Hause“ bist, würde mich extrem stören und das würde ich so nicht hinnehmen. Und dass er der „Maßstab“ ist.

Wenn man hier nämlich liest, dass eine Frau es zu wenig findet, was der Mann macht, heißt es „du musst ihn machen lassen, wie ER will und nach seiner Schmerzgrenze, willst du mehr, mach es selbst“. Gilt für mich umgekehrt genauso.

Nun kann ich ja aber nicht beurteilen, ob du wirklich so extrem chaotisch bist und dein Mann vllt gegen Windmühlen kämpft - er schafft Ordnung und du machst sie ständig wieder kaputt. Da würde ich seinen Ärger und seine Vorwürfe verstehen! Und dir raten, daran zu arbeiten.

Macht er selbst NICHTS (btw - vor deiner EZ hat er was gemacht? Oder welche Ausrede gab es da? Dann könnte er ja annehmen, du seist nicht daheim und ganz normal seinen Soll erfüllen oder er macht mal ne Woche Urlaub und zeigt dir, wie Kind und kompletter Haushalt alleine gehen oder ihr tauscht, wenn du den vermeintlich „entspannteren“ Part hast), wären mir seine Vorwürfe mit dieser Erpressung egal. Dann soll er gehen oder selbst mit anpacken!

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Ich sag es mal so, zu sagen er macht gar nichts, wäre nicht richtig.. er kocht immer mal, war schon oft alleine einkaufen und hat vll auch schon mal den Backofen sauber gemacht oder er macht draußen mal die Terrasse sauber oder kehrt die Straße, aber nicht häufig und das hätte er wohl am liebsten dass ich es auch noch mache.. er hat in den sieben Jahren nicht einmal Wäsche gewaschen oder das Bad geputzt, eigentlich generell kann man an einer Hand abzählen wann er mal gewischt hat.. er lässt auch immer alles stehen räumt den Tisch nicht ab oder die Spülmaschine nicht aus/ein… es gab auch mal Momente wo ich wirklich nichts gemacht habe zb nach meinem Kaiserschnitt im Wochenbett dann hat er gesehen was so täglich anfällt und meinte er sieht jetzt was ich so mache und wie viel das ist oder auch im Urlaub meinte er als wir mit Freunden in einer Ferienwohnung waren so unordentlich bin ich gar nicht er nimmt das zurück aber kaum zuhause ist es wieder vergessen

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Also war es vor dem Kind auch nicht anders. Dann bin ich ehrlich - ich finde ihn unverschämt, glaube aber nicht, dass er das einsieht.

Ich würde mich aber definitiv nicht mit einer Trennung erpressen lassen. Wenn er glaubt, sich wegen unordentlicher Schränke trennen zu müssen, statt sie selbst aufzuräumen, dann soll er es tun!

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Dinge verderben, weil sie einfach in den Schrank gestopft werden?
Ok - das klingt übel.
Wie wäre es, wenn du "nach Plan" arbeiten würdest.

Mo: Kühlschrank sauber machen und ordnen
Di: waschen, trocknen, bügeln
Mi: Bad putzen
usw.

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Wäsche waschen, Einkäufe einräumen, aufräumen, Spülmaschine ein- und ausräumen, kochen usw. mache ich täglich und Mittwochs nimmt meine Mutter die Kleine vormittags, da putze ich die ganze Wohnung neben dem täglichen saugen… ich habe auch schon Freundinnen oder zb meine Mama gefragt, ob sie es unordentlich/dreckig bei uns finden und sie meinten Beide „nein“ und sie würden es ehrlich sagen… ich muss dazu sagen dass unsere kleine Maus sehr fordernd ist, nur ich sie ins Bett bringen kann und auch oft wenn der Papa da ist sie nur zu mir möchte, und sie schläft auch nachts super schlecht… da schaffe ich es manchmal nicht anders als mich auch mal mittags mit unserer Tochter hinzulegen

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Dann habt ihr eine komplett unterschiedliche Meinung zu "Sauberkeit", oder wie?#zitter
Wie wäre es mit Rollentausch? Du gehst arbeiten und er nimmt Elternzeit und kümmert sich um Kind und Haushalt?

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Hallo,

meine Eltern haben während meiner Kindheit mal eine Eheberatung besucht.
Ich habe das erst erfahren, als ich fast erwachsen war, da trafen wir mal den Therapeuten in der Stadt und meine Mutter hat ihn mir vorgestellt ;-).

Als Kind habe ich nur viel, viel Streit mitbekommen - der dann irgendwann aufhörte.

Meine Eltern sind jetzt 70 und wohl immer noch relativ glücklich miteinander.

Einfach gehen finde ich nicht in Ordnung. Fies irgendwie. Natürlich gibst du dir Mühe. Aber mit Kleinkind sind die Möglichkeiten auch begrenzt, du kannst ja gerade schlecht irgendwelche mehrtägigen Ordnungs-Seminare besuchen oder stundenlang nach Marie Kondo googeln.

Setz dich mit ihm zusammen und macht einen Plan.
Irgendwas muss sich ändern. Und es muss über "ich versuche es ja" hinausgehen.
Eheberatung, Paarberatung, Familienkur, oder auch ein Seminar oder eine Therapie für dich. Letzteres, weil du offenbar Verhaltensweisen bei dir siehst, die eure Beziehung belasten und die du selbst nicht auf Knopfdruck abgestellt bekommst.

Aber wenn es da ein echtes Problem gibt, ist dein Mann in der Pflicht, es mit dir zusammen anzupacken. Und du bist genauso in der Pflicht, die Sache ernst zu nehmen und etwas zu ändern. Das habt ihr euch gegenseitig versprochen.

Viel Erfolg!

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Ich wollte auch schon mal einen Plan mit ihm machen wer was in der Woche erledigen kann, damit dass was ihm wichtig ist, schwarz auf weiß steht und ich ihm auch zeigen kann dass ich was ändern will und ihn und seine Wünsche ernst nehme… und man könnte ja immer noch reflektieren wenn was nicht geklappt hat zb was ich brauche, damit ich es noch schaffe (zb das jemand auf die kleine aufpasst) und auch für eine Paartherapie wäre ich offen.. leider ist mein Mann da überhaupt nicht offen für und würde das nie mit mir besuchen, auch den Vorschlag mit der Liste wollte er nicht annehmen, generell will er auch nie über Probleme sprechen

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na ja wenn dein Mann immer schon wenig im Haushalt gemacht hat weil er die Einstellung hat das die Frau dafür zuständig ist dann wird es sehr schwer für dich , dich durchzusetzen und etwas zu verändern . Jetzt mit Kind kommt noch mal mehr dazu das es schon mal unordentlich ist mit einem 1,5 Jahre alten Kind ist normal .Kann auch sein das ihr ein anderes Verständnis von Ordnung habt und er wenig Vorstellung davon hat wie es ist mit einem Kleinkind nebenbei den Haushalt zu schmeißen . Einfach nur meckern obwohl er selber wenig macht ist eindeutig nicht in Ordnung .
Den Kühlschrank oder den Einkauf wenn ihn der am meisten stört kann er doch übernehmen wäre doch zumindest schonmal ein kleiner Schritt .

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So erstmal mit den verdorbenen Sachen wegen der Unübersichtlichkeit: ist hier genauso 😅🤣 wir bekommen es auch nicht hin die schränke sortiert zu lassen 🫣
Meiner Meinung mit ihm reden: ihr könnt zusammen einmal die schränke aufräumen er soll helfen! Dann Versuch vielleicht abends die neuen Sachen richtig zu sortieren… und keine Angst haben das er geht! Wenn er geht dann geht er, aber nicht weil du den Haushalt nicht hinbekommst den du übrigens wie meine Vorredner schon sagen nicht alleine hinbekommen musst.
Teiil ihm unbedingt Aufgaben zu er muss merken wie anstrengend es sein kann. Ich kann dich zumindestens total verstehen!!!

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Vielen Dank für die liebe Antwort.. es tut wirklich gut sich hier auszutauschen und es regt mich sehr zum nachdenken an.. ich hab auch sehr gute Freundinnen und meine Schwestern/ meine Mama zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe.. allerdings möchte ich nicht zu viele Details an sie weitergeben weil sie ihn dann glaub ich hassen würden und über vieles nicht so hinweg sehen könnten wie ich es tue.. heute hat er auch mit die schränke/Schubladen aufgeräumt und ich habe ihm geholfen.. ich werde versuchen diesbezüglich mehr Ordnung beizubehalten aber manchmal ist es echt schwer im Alltag für mich

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Ich würde dringend etwas unternehmen. Entweder Putzhilfe engagieren oder eine Eheberatung aufsuchen.
Beides hilft bestimmt sehr gut in eurer Situation.

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Über eine Putzhilfe haben wir auch schon gesprochen, allerdings möchte er dafür kein Geld ausgeben und für eine Paartherapie ist er leider nicht offen… aber es stimmt ich hab auch den Eindruck dass dringend etwas geändert werden muss da die Situation sehr verfahren ist und wir uns nur im Kreis drehen

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Ja, er will dafür kein Geld ausgeben weil er nicht sieht dass das echte Arbeit ist.

Hat er einen engen Freund, Geschwister, Mutter, die ihm mal ins Gewissen reden können?

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Das finde ich echt schwierig. Mein Inpuls ist: idiot, soll er doch auch putzen. Du hast ihn schon lang so ertragen und nimmst sein Bedürfnis ernst aber ich höre nicht dass das dir auch entgegen kommt. Er checkt überhaupt nicht was du leistest und stresst dich nur noch mehr.

Es muss sich was ändern. Das kannst du dich nicht den Rest deines Lebens so machen. Was ist wenn du wieder arbeiten gehst? Was ist das auch für ein Vorbild für eure Tochter?
Apropos Vorbilder, sind seine Eltern genauso??

Wie ists denn mit Paartherapie? Ginge das? Kenne einige denen das geholfen hat! Weil da muss ja was drunter liegen. Er braucht vielleicht für sein Ego die perfekte Wohnung und Vorzeigefrau?

Und wenn das nicht geht, ja dann soll er wie ein echter Mann ne Putzhhilfe zahlen. Würde es sehr feiern wenn die Person männlich wäre.

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Vielen Dank auch für deine Antwort.. dass mit dem Vorbild beschäftigt mich auch sehr, vor allem aber bzgl der Streitkultur, da er wie gesagt wenn er sich ärgert bzgl des Haushalts wirklich beleidigende und verletzende Dinge sagt und auch mal laut wird… ich habe ihn auch schon darauf aufmerksam gemacht eigentlich jedes Mal im Streit vor allem vor unserer Tochter, er meint dann immer sie versteht dass noch nicht, aber das sehe ich anders… ich möchte auch nicht, dass jemand mal so mit ihr spricht, wie er mit mir im Streit… meine Eltern sind geschieden, sie haben nie vor mir gestritten.. meine Mama hat auch immer den Haushalt alleine gemacht, allerdings hat mein Papa sich nie über die Art und Weise beschwert

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Hä natürlich versteht sie das schon. Wovon hat er denn überhaupt Ahnung? Ph wow...

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Der wird sich doch eh nicht trennen, dann müsste er ja alles alleine machen im Haushalt. Hört sich nach leeren Drohungen an.
Würde da ganz gelassen bleiben, was ihn stört, soll er selber machen.
Schon nett genug, was du alles leistest, da schaff ich nur ein Bruchteil von.

LG

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Meine Empfehlung. Er soll ein paar Tage Urlaub nehmen und kind Haushalt komplett übernehmen und du machst dir allein! Ein paar schöne Tage. Eine Trennung anzudrohen, wegen Unordnung, obwohl er selbst sehr wenig im Haushalt macht, ist einfach unterirdisch. Oder du machst mal gar nichts mehr im Haushalt für ein paar Tage, damit er überhaupt sieht, was du eigentlich leistest.