Wie geht ihr mit Familie um die "seeehr konservative" Ansichten haben ?

Hallo,

Also einige meiner Familienmitglieder sind sehr konservativ, wenn das überhaupt das richtige Wort dafür ist. Ihre Ansichten teilen sich überhaupt nicht mit meinen. Sie sind z.B. für Strafen an Kindern und auch für "auf den Po hauen" ( ihre Kinder sind schon erwachsen), fürs Baby schreien lassen im eigenen Bett etc.
Nun ich bin auch Mama und bekomme da immer einige blödsinnige Tipps --> nach der Geburt sofort ins eigene Zimmer damit es ja nicht verwöhnt wird mit Nähe ...
Das skurrile ist, ich mag diese Familienmitglieder trotzdem und hab sie sogar lieb. Aber ihre Ansichten belasten mich immer mehr und mehr. Wie geht ihr mit sowas um ?

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Desto mehr werde ich selbst so wie sie…
Jedoch nicht mit Verhauen und im eigenen Zimmer ein Baby schreien lassen.

Aber dieser ständige Affentanz um Kinder nervt mich.
Ein Kleinkind kann in normalem Ton sprechen, wenn es etwas möchte und muss nicht rumjammern.

Erwachsene dürfen sich auch mal unterhalten ohne, dass ständig dazwischengequakt wird.

Im Restaurant müssen Kinder nicht rumlaufen oder rumschreien. Neulich erst mit 3 Grundschulkindern erlebt…

Wie andere ihre Kinder ernähren oder ob sie mit 5 noch mit Schnuller und Windeln rumlaufen ist mir total egal. Auch ob 1-Jährige Tablet spielen oder 3- Jährige am Tag 3 Stunden Fernsehen dürfen, das ist mir total egal. Weil es mich in keiner Weise belästigt.

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Ignorieren und sich seinen Teil denken; wenn sie gar nicht lockerlassen sagen mag vor X Jahren anders gewesen sein wir machen es heute so. Und das Thema wechseln.

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Ich bin „leider“
Team: immer
Meine Meinung sagen, ich diskutiere da auch gerne aber wenn ich merke es bringt nichts oder wird hitzig sag ich, na gut, ich hab meine und du hast deine Meinung.

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Ich hatte beide Kinder ab Geburt im eigenen Zimmer, hab nicht gestillt und meine eigenen Entscheidungen getroffen und dazu gestanden und immer sehr entspannt auf gute Ratschläge reagiert.
Meine Mutter war Stillen sehr wichtig gewesen, da gab es anfangs mal komische Kommentare ihrerseits ich hab da entspannt reagiert und mich niemals gerechtfertigt.
Zu dem eigenen Handeln selbstbewusst stehen ohne verbohrt oder dogmatisch zu sein, hilft.
Wenn man selbst locker bleibt , wird es uninteressant ständig ungefragt Kommentare abzugeben.

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Hallo,

man muss- und sollte- gar nicht damit "umgehen". Sondern den betreffenden Verwandten einmal freundlich, aber direkt sagen, dass solche "Ratschläge" bei Euch kein Gehör finden, geschweige denn Anwendung. Und es daher unnötig ist, sich darüber zu unterhalten. Schließlich gibt es noch so viele spannende, alternative Themen :-).

Sollte das nicht weiterhelfen, kann man insofern deutlicher werden, dass die von Dir als "konservative Ansichten" bezeichneten Handlungen wie das Schlagen eines Kindes oder "allein schreien lassen in einem (dunklen) Zimmer" Formen von Kindeswohlgefährdung sind (körperlich und seelisch) und daher glücklicher Weise inzwischen gesetzlich verboten.

Im Grunde hat man für solche Äußerungen aber zwei Ohren ;-). Vielleicht funktioniert auch ein konsequentes Ignorieren mit sofortigem Themenwechsel und das Ganze hat sich zeitnah erledigt.

Viele Grüße!

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„Formen von Kindeswohlgefährdung sind (körperlich und seelisch) und daher glücklicher Weise inzwischen gesetzlich verboten.“

Das ist inhaltlich völlig ok, jedoch braucht man sich meiner Erfahrung nach nicht mit solchen Argumenten rechtfertigen. Menschen, die zu solch grausame Dingen raten sind oft nicht in der Lage über ihren Horizont hinaus zu schauen und begründen mit „uns/ dir/ Fabian hat das auch nicht geschadet“.

Ich argumentierte nur damit, wenn ich sowieso kein sonderlich gutes Verhältnis habe

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Hi,
einfach sagen "Ja, das hat man einfach früher so gemacht"............"da sind ja auch noch die Dinosaurier, ungesichert im Garten herumgelaufen".................fertig!

"Das ist doch schön für Euch, wenn das bei Euch so geklappt hat".
"Ich schlaf mal drüber, Danke für den Tipp".

Jede Generation hat ihr Ding, und man lernt dazu.

11 von 10 Familien, deren Kinder um die 25 Jahre alt sind, haben ihre Kinder, im Auto, in den Schlaf gefahren. Kirmes 2008 erfahren, als ich mein Leid klagte, daß wir 1-2 Stunden den Großen ins Bett bringen, und wir längst eingeschlafen sind, während das Kind, übers Kinderbett rauskrabbelt, über die Person, die ins Bett bringt, wieder rein.

Ich bin noch nie im Leerlauf, mit dem Auto gefahren. Selbst damals war ich nicht so verzweifelt.

Will es keine Zähne putzen, putzt man halt nicht, sind doch nur die Milchzähne............... sagt die Mutter, mit dem Steinbruch im Mund, wo keiner zurücklacht, wenn sie lacht....... keine Option für uns, Danke.

Solange Deine Verwandten, jetzt nicht mehr schlagen usw. Thema wechseln.

Gruß

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Ja, das war früher so üblich. Heute weiß man, dass das schädlich für das Kind ist und zudem ist Gewalt illegal. Immer und immer wieder, bis sie es kapieren. Thema vermeiden würde ich nicht, Haltung ist wichtig. Ja, das ist anstrengend.

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Da diese Personen nun mal keinen Erziehungsauftrag für deine Kinder haben, kann dir doch eiegntlich egal sein, was sie denken oder wie sie ihre Kind erzogen haben udn dich werden sie ja wohl auch nicht mehr erziehen brauchen.
Naja, klar wäre das sie als Babysitter raus sein werden....aber sonst, warum solltest du sie sonst nicht mögen dürfen? Verstehe ich jetzt nicht so ganz, die Vergangenheit kann man doch eh nicht ändern.

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Was ist daran skurril? Entweder haben sie dich nicht so behandelt oder du erinnerst dich nicht daran.
Ich mag meine Eltern auch, obwohl ich weiß, dass sie mich ein- oder zweimal schreien ließen als ich nachts nicht weiterschlafen wollte. Und dass ich manchmal den bekannten "Klaps" auf den Po oder die Hand bekam. Trotzdem sind es meine Eltern und meine bewussten Erinnerungen an sie und meine Kindheit sind überwiegend schön. Sie haben mir viel ermöglicht und ich weiß, dass sie mich lieben. Ihr Handeln war falsch, aber sie wussten es nicht besser und haben versucht alles richtig zu machen. Daher nehme ich ihnen das nicht übel. Meine Mutter ist sehr reflektiert, sie weiß um diese Fehler und rät zu nichts in der Art. Mein Vater schon, aber ich ignoriere das einfach.
Mein Vater liebt übrigens auch seine Mutter und er wurde als Kind der späten 50er noch richtig geschlagen und definitiv ständig schreien gelassen. Und ich mag sie auch. Mit mir hat sie das ja nicht gemacht. Und wenn sie ihre Ansichten mitteilt, sage ich, dass wir das anders machen und gut. Sie ist fast 90, da fange ich keine Diskussion an.
Solche Diskussionen führen oft zu nichts. Denn du darfst eins nicht vergessen: Wenn du diesen Menschen dadurch sagst, dass ihr damaliges Verhalten falsch war, kritisierst du sie dafür, du zweifelst ihre gesamte Erziehung an. Niemand will sowas gerne hören oder sich ein gestehen ggf extreme Fehler gemacht zu haben. Meine Oma leugnet das Schlagen ihrer Kinder. Die meisten Menschen machen dann dicht. Es führt also zu nichts.