Schwiegermutter stresst mich jetzt schon

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und möchte doch gleich mal einen Thread eröffnen.
Ich bin derzeit schwanger und unser kleines Wunder kommt bald auf die Welt. Leider muss ich gestehen, dass mich meine Schwiegermutter jetzt schon gedanklich total stresst.

Ich habe in den letzten Wochen einfach eine unheimliche Abneigung gegenüber ihr entwickelt, teilweise nicht ohne Grund. Sie weiß alles besser, redet am liebsten von sich und hält sich leider nicht immer an Vereinbarungen. Wir haben Sie zum Beispiel gebeten, sich um unsere Tiere zu kümmern, weil wir an dem Tag nicht da waren und haben ganz klar gesagt, dass der Hund nicht von der Leine gemacht werden soll, weil er eben noch ein Welpe ist und wir gerade erst am Leinentraining sind und er im Freilauf noch nicht mal auf uns hört. Das fand sie von vornerein eh schon blöd und unnütz wie sie uns gesagt hat und hat ihn dann einfach von der Leine gemacht und uns das noch groß vor die Nase gehalten. Gott sei Dank ist nichts passiert.

Zusätzlich gefällt mir ihre Ausdrucksweise/Wörter und die Einstellung wie man durchs Leben geht nicht. Und auch das sie es nie schlimm fand in meiner Gegenwart zu rauchen und in ihren 3 Schwangerschaften selbst geraucht hat, stößt mir einfach auf.

Ich habe einerseits eine totale Abneigung, allerdings will ich natürlich später mal das Kind nicht vorenthalten. Denke wenn es hart auf hart kommt, würde sie auch hinter uns stehen. Aber ich kann mir jetzt schon vorstellen, dass sie mit sicherheit einforrdern wird, mindest 1x pro Woche vorbei zu schauen.

Ich weiß nicht, ob ich deswegen grad verzweifelt bin und mich stresse wegen dem Hormonchaos, aber ja belastet mich nun im Endspurt der letzten 2 Monate doch noch.

Liebe Grüße

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Hmm, also meiner Meinung nach ist das wieder ein klassischer Fall von fehlender Kommunikation, fehlender Empathie, fehlender Wertschätzung und vor allem fehlender Toleranz.

Es gibt keinen Grund, ihr Gegenüber eine solche Abneigung zu haben. Sie redet viel von sich… ja, machen viele. Sie hat eine andere Einstellung zum Leben, ein anderes Vokabular (so what?? Oder willst du einfach suggerieren, sie sei primitiv oder dumm?). Ja, und? Jeder Mensch ist unterschiedlich, warum ist es immer so schwer, das zu akzeptieren? Deswegen ist doch niemand schlechter, das legitimiert doch keine „totale Abneigung“.

Beim Rauchen wäre ich klar. Was sie damals in ihren Schwangerschaften gemacht hat ist ihr Problem. (Viele Frauen haben damals in der Schwangerschaft geraucht.) Raucht sie in deiner Gegenwart, gehe weg und sage ihr dass du das nicht möchtest.

Du kannst dir jetzt schon vorstellen, dass sie einfordern wird, wöchentlich vorbei zu schauen? Ja, aber bislang hat sie das doch gar nicht? Und sollte sie es tun, so sagst du freundlich „ach, Gertrud, das ist mir in der Anfangszeit etwas zu viel. Bitte lass uns doch erstmal im Elternsein ankommen, es wird sich alles ergeben.“

Die süße Babyzeit ist nur sehr kurz. Sehr schnell wird das Kind größer, anstrengender, eigenwilliger (vielleicht liebt es die Oma und will von sich aus dauernd hin?). Du wirst wahrscheinlich wieder arbeiten müssen. Vergraule dir die Schwiegermutter nicht, es ist gut möglich, dass du noch manches mal froh sein wirst, wenn sie etwas mit deinem Kind unternimmt und du etwas durchschnaufen kannst.

Sie ist in einer anderen Generation groß geworden, anders sozialisiert worden, hat andere Werte. Deshalb ist sie nicht schlechter als du. Mach durchaus deine Grenzen klar, aber sei dabei tolerant und wertschätzend. Ich bin sicher, es fällt positiv auf dich zurück.

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Alleine in den letzten wenigen Stunden sind schon wieder x Beiträge hier, wie die der deinen.
Würde mir einfach so einiges durchlesen und mir Idee holen...

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Hallo,

1) ‚Kind vorenthalten‘ - gibt es nicht. Dafür müsste man voraussetzen, dass das Kind in irgendeiner Weise ihr gehört und sie Anspruch hat. Beispiel: Wenn du zur Arbeit gehst und dir wird dein Gehalt nicht überwiesen, würde dir dein AG dein verdientes Geld vorenthalten.

Also ich finde deine Denkweise hier falsch, du kannst dich locker machen.

2) ‚auf wöchentliche Besuche bestehen‘ - Du kannst unabhängig von deinem Partner kommunizieren, dass du sie nicht 1x die Woche sehen willst. Du brauchst ihn nicht, um deinen Wunsch nach Privatsphäre mitzuteilen und du musst nicht dulden, dass er Menschen in euer gemeinsames Zuhause lässt. Im besten Fall steht er aber hinter dir, damit es nicht zu einem Streit kommt oder er die Kommunikation übernehmen kann.

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Ich sag mal ganz lapidar: freu dich einfach, dass sie Interesse hat und sich einbringen will. Vielleicht kommt ja mal die Zeit, wo du froh bist, der Oma das Kind für ein paar Stündchen zu geben, um Kraft zu tanken. Ich denke, gerade in der Corona-Zeit haben viele gemerkt, wie wichtig ein soziales Netzwerk ist und dass es immer Notfälle geben kann, wo es einfach großartig ist, wenn Menschen da sind, auf die man sich dann verlassen kann.

Ich hab es im Bekanntenkreis mitbekommen, dass viele dumm aus der Wäsche geschaut haben, als auf einmal die Kitas zu waren, die Eltern auf einmal völlig alleine da standen und die Omas, die bislang immer abgewiesen wurden, dann lieber auf die Nachbarskinder (zu denen sie Kontakt haben durften) als auf die eigenen Enkel aufgepasst haben. Und immer waren das hausgemachte Probleme, da durften die Omas vorher nicht, weil sie übergriffig und ZU interessiert waren und die (zumeist Schwieger-) Töchter das nicht wollten.

Also überleg dir gut, wie du das in Zukunft handhaben willst.

Selbstverständlich ist es ein Geben und Nehmen, und selbstverständlich gibt es auch total nervige Schwiegermütter. Aber meist find ich geschilderten Dinge kaum der Rede wert. Ich persönlich kann es nicht verstehen, dass viele Mamas ihre Babys am Anfang nicht anderen auf den Arm geben wollen, am besten 6 Wochen keinen Besuch wollen und alles auf die Goldwaage legen, was die Oma sagt. Wir sind doch erwachsen und können alles miteinander besprechen.

Und wenn sie das mit dem Welpe nicht so macht, wie ihr das wollt, müsst ihr euch wohl oder übel einen anderen Hundesitter suchen. Das Von-der-Leine-lassen war ein NoGo, und da würde ich auch deutliche Worte finden und ihr den Hund nicht mehr überlassen.

Zum Thema Baby würde ich entspannt abwarten und erst reagieren, wenn sie wirklich Dinge tut, die dem Kind schaden. Aber mir nicht im Vorfeld bereits über ungelegte Eier einen Kopf machen. Omas dürfen halt auch mal ein bißchen verwöhnen und das ist toll für die Kinder.

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So wie du schreibst: man muss es für sich abwägen.

Ich beispielsweise bin keine Kompromisse mit SM eingegangen und war mir der *Konsequenzen* bewusst, dass auch sie jederzeit Nein sagen kann oder insgesamt weniger Interesse zeigt. Das war/ ist für mich aber ok.

Das kann aber auch dann passieren, wenn man sie direkt nach der Geburt einlädt und ihr das Kind auf dem Arm gibt. Das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass sie z.b. in 2 Jahren auf ein aktives Kind aufpassen will. Nur weil man sie direkt integriert, kann Oma trotzdem jederzeit Rückzieher machen.

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Ach ja. Ich verstehe dich. Kriege auch in ca. 2 Monaten mein 1 Kind. Und fühl mich ein bisschen wie der Brutkasten meiner SM 🤣 sie interessiert sich halt nicht so für mich. Ist oke.

Immer muss sie betonen dass sie uns dann entlasten wird und und und.

Aber... ich denke das sind echt die Hormone. Da müssen wir durch. Ich versuchs lockerer zu sehen.

Und ja evt. bin ich ja froh, wenn sie dann mir die Kleine echt mal ein paar Stunden abnimmt. Vielleicht aber auch nicht. Alles zu seiner Zeit.

Nur das mit dem Rauchen.. da wäre ich klar. Nicht neben mir wenn schwanger und dann später auch nicht neben meinem Kind.

Aber spar dir denn Stress und stress dich nicht mit Gedanken über ungelegte Eier (wie wöchentliche Besuche). Das habe ich gemacht und es tut einem nicht gut.

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Danke für eure vielen Antworten. Ja über ungelegte Eier sich Gedanken machen, ist tatsächlich Quatsch. Mein Freund steht hinter mir. Er ist wegen früherer Geschichten nicht immer ganz d‘accord mit ihr. Da war ich sonst immer die die ihn wieder beruhigt hat…

Ehrlich gesagt, hab ich auch vorher nie so negativ gedacht, hab das meiste auch immer mit einem Durchzug betrachten können, bis das eben mit unserem Doggo passiert ist. Da waren dann noch 2-3 andere Sachen und das hat sich bei mir dann einfach verfestigt und die Negativität und das Gedankenkarussell nahm ihren Lauf…

Eure Antworten haben mir aber schon die Augen geöffnet, dass ich versuchen sollte alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen…

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Also das mit dem Rauchen würde mich wirklich stören.
Insbesondere würde ich mir Sorgen machen, dass sie später auch in Anwesenheit des Babys raucht, bzw. wenn sie es mal bei sich haben sollte, dass es dann in einer Rauchwolke bei ihr zu Hause sitzt....
Was das angeht würde ich von Anfang an ganz klar machen, dass Rauchen beim Kind gar nicht geht.
Wird wahrscheinlich nicht ganz einfach, wenn sie sogar während der Schwangerschaft geraucht hat...

Bei den anderen Dingen kann man reden.
Es ist immer besser, wenn man mit der Schwiegermutter auskommt, schließlich ist sie die Mutter deines Mannes...

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So, ich bin so eine Frau, die vielleicht bald Schwiegermutter wird. Ich lese hier immer mit und überlege, wie man das idealerweise angeht...
Meine eigene Schwiegermutter wollte immer "helfen" und es ist mir gnadenlos auf die Nerven gegangen. Schwiegervater total anstrengend. Man musste so viel Rücksicht nehmen, man wurde bewertet, viele Dinge empfand ich als krass übergriffig, obwohl sie es nicht so gemeint haben. Ich habe damals vieles mit meiner eigenen Mutter besprochen und ehrlich gesagt, nach 20Jahren gesehen, hat sie die Konflikte oft befeuert. Auch sie war schwierig, aber eben meine Mutter. Im Laufe der Jahre wurden die Kinder älter und das Verhältnis entspannt.

Heute sehe ich meinen Schwiegervater in meinem Mann (das war nicht abzusehen 😉), mein Mann mutiert immer mehr zur Schwiegermutter ( sagt alles 5mal, macht komische Witze). Ich liebe meinen Mann, aber er ist deren Kind und er ist (im Alter) so ähnlich geworden.
Ich glaube ich werde meine Schwiegerkinder von vornherein um Verzeihung bitten für meine Andersartigkeit. Und soviel wie möglich reden. Und auf gute Resonanz hoffen

Alles Gute