Einbenennung Kind

Hallo ihr Lieben!
Ich falle gleich mit der Tür ins Haus, dieses Thema beschäftigt mich schon so lange…

Meine Tochter (4J.) und ich haben eine schwierige Zeit hinter uns. Als sie 4 Monate alt war, trennten sich ihr Erzeuger und ich, wir waren verheiratet, meine Tochter und ich tragen seinen Nachnamen. Mal abgesehen davon, was sich der Erzeuger alles in der Beziehung geleistet hat, hat er sich noch nie wirklich für meine Tochter interessiert. Sie haben keine Bindung oder jegliche Beziehung zueinander, deswegen spreche ich auch nicht von ,,seiner“ Tochter - das ist sie nicht, er hat sie lediglich gezeugt.
Jetzt zur aktuellen Situation :
Seit meine Tochter 11 Monate alt ist, habe ich einen Partner, den sie ihren Papa nennt. Wir haben vor einem halben Jahr gemeinsam ein Kind bekommen, welches seinen Nachnamen trägt. Eine Hochzeit ist immer mal wieder Thema, ich schiebe diese aber irgendwie immer so vor mir her, da ich einfach nicht weiß, wie ich das mit meiner großen regeln soll. Der Nachname des Ex liegt mir persönlich total schwer im Magen, ich möchte ihn für mich sowie auch für meine Tochter loswerden und würde mir wünschen, wir könnten als Familie alle den gleichen Namen tragen.
Der Erzeuger hat das halbe Sorgerecht, wegen der Heirat damals. Er würde dem niemals zustimmen, auch wenn er nichts von diesem Kind wissen will und weiß. Die große kennt ihren Nachnamen und den ihrer Schwester auch. Ganz oft fragt sie, wieso sie nicht so heißt wie der Papa, wieso ich nicht so heisse wie ihre Schwester.
Hat jemand hier eine ähnliche Situation schon durchgemacht und konnte vor Gericht das Kind umbenennen? Ich wünsche mir sehr, dass meine Kinder den selben Nachname tragen, da wir zu dem aktuellen Nachnamen überhaupt keine Beziehungen haben, weder zum Erzeuger selbst, als auch zu seiner Familie, die kennt meine Tochter nicht.

Ich hoffe, jemand kann mir hier weiterhelfen.

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Das ganze ist in § 1618 BGB geregelt.
Du und Dein Mann könnt das Kind nach der Heirat einbrennen.
Stimmt der Vater zu, ist das problemlos.
Falls der KV nicht zustimmt, kann dass (wie du ja befürchtet) , müsst Ihr den Weg über das Gericht nehmen, das die Zustimmung des KV ersetzen kann, wenn es dem Wohl des Kindes dient.

Das ist natürlich schwer, von außen zu bewerten, wie Eure Erfolgschancen sind.


Liebe Grüße
Tschitty

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Du kannst einen Antrag auf öffentlich rechtliche Namensänderung stellen.

Das familiengericht wird dazu natürlich auch den leiblichen Vater befragen.
Dein Kind wird wahrscheinlich einen Beistand bekommen.

Aber es heißt nicht das wenn der Vater das ganze ablehnt das es dann nicht klappt.

Ich würde es einfach probieren.

Wir sind gerade in so einem Verfahren, aber unsere Umstände sind ein wenig anders.

Nächste Woche kommt der Beistand um Gespräche zu führen bei uns.

Lg

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Danke dir für deine Antwort! Ich würde mich natürlich freuen, wenn du deine Erfahrung mit dem ganzen mit mir teilen würdest.

Ich bin ehrlich: ich habe bereits 2 verfahren bez. Unterhalt mit ihm hinter mir, die natürlich letztendlich zu unseren Gunsten ausfielen, jedoch einfach wirklich Kraft und Zeit sowie Geld gekostet haben. Ich möchte einfach nicht ohne Aussicht auf Erfolg nochmal vor Gericht…

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Ohne Zustimmung des Kindsvaters, der ja auch für sein KInd zahlen muss, hast du schlechte Karten.
was er sich in der Beziehung geleistet hat, interessiert kein Gericht. du müsstest es einklagen. und das kann ein alnger Prozess sein, den du mit ANwalt und Kosten begleitest. Wieso nimmst du keinen Doppelnamen.
ausserdem finde ich es heute absoult unwichtig, welchen Nachnamen man trägt.
ZUgehörigkeit spürt man, die ist davon nicht abhängig

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Hallo, meine Mutter hat das gemacht ohne mich zu fragen.
Die haben mich einbenannt und sofort hatte sie den Kontakt eingestellt sowohl zu Vater als auch Großeltern. Sie hat mir damit die Chance genommen meine Familie als Anlaufstelle zu haben. Das war sehr schlimm.

Bei meiner Hochzeit wurde gesagt:

Frau X, gebürtige Y. Das fühlte sich sehr sehr falsch an, denn ich war keine gebürtige Y sondern eine gebürtige Z.

Überlege dir das gut und frage sie. Ich finde es immer noch richtig mies.
Alles gute

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Das Kind ist erst vier Jahre alt. Wie soll ein Kind in diesem Alter die Namensänderung und deren Folgen verstehen können?

Versteh mich da nicht falsch, ich bin kein Fan von Einbenennung bei erneuter Eheschließung. Das ging schon zu oft schief und das Kind hatte dann einen Nachnamen von einem Exmann der Mutter.

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Das tut mir natürlich leid für dich, dass du in so Verhältnisse rein geraten bist!
Ungewollt Beziehungen zu unterbinden und zu zerstören, darf natürlich nicht passieren. In unserer Situation gibt und gab es diese leider nie. Dazu muss ich sagen, dass der Nachname meines Ex Partners richtig russisch ist, was weniger problematisch wäre, wären wir noch als Familie zusammen. Somit heißen meine große und ich nicht nur wie er, sondern haben einen für uns total unpassenden Nachnamen, zu dem keinerlei Verbindung besteht!

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Ich kann dir zu deiner Frage leider nicht weiterhelfen, wollte jedoch nur als Denkanstoss nachfragen, ob eine offizielle Adoption durch deinen neuen Partner eine Option darstellen würde?
Wenn er eh die Vaterrolle seit frühester Kindheit übernommen hat und kein Bezug zum Kindsvater besteht, dann wäre er ja damit vielleicht einverstanden?
Klar, dann müsstet ihr auf die Unterhaltszahlungen verzichten und vor allem der "neue" Papa sollte sich diesen Schritt gut überlegen, da er dann auch die finanzielle Verantwortung für dieses Kind übernimmt. Und natürlich müsste der Kindsvater damit auch einverstanden sein, aber die Aussicht künftig keinen Unterhalt mehr zahlen zu müssen hat sicher schon manchen Menschen umgestimmt.

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Ich hoffe es ist ok wenn ich da thematisch meinen Senf dazu gäbe sonst landet der Beitrag aus dem Zusammenhang gerissen irgendwo.

Stiefkindadoption ist mMn was sehr heikles weil es zwei nicht verwandte aneinander bindet und die Verbindung mit einem tatsächlichen Verwandten once and for all aufhebt. Wäre der Vater verstorben wäre es was anderes aber so gibt es dann einen Vater mit 0 Rechten und Pflichten und einen sozial Vater der alles tragen muss auch im Falle einer Trennung von der Mutter, auf Lebenszeit!

Namen sind das eine aber Adoption sollte sehr reiflich durchdacht sein weil man damit quasi den Stammbaum des Kindes rechtlich verändert...

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Ich gebe dir inhaltlich völlig recht, es ist eine Sache, die man (vor allem der adoptierende Elternteil) sich sehr sehr gut überlegen und keinesfalls übereilen sollte.

Für mich stellt sich da die Frage, inwiefern der Stiefvater sich wirklich als Papa fühlt und bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Auch er würde ja mit der Adoption nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte übernehmen (Umgangsrecht, Sorgerecht etc).
Das Finanzielle ist da lediglich ein Teil, den es zwar zu beachten gilt, der jedoch nicht alleinig ausschlaggebend sein sollte. Sonst würde ja niemand auf der Welt jemals ein Kind adoptieren.

Auch wenn ich für den leiblichen Kindsvater keine Sympathie empfinde (wer bitteschön kümmert sich nicht um sein eigenes Kind?!), so fände ich es dennoch falsch ihm alle Rechte (incl. Nachnamen) abzusprechen wollen, aber dennoch aus Prinzip weiter zur Kasse zu bitten.

Außerdem besteht weiterhin scheinbar ein gemeinsames Sorgerecht und das kann künftig zum Problem werden, das fängt schon bei Auslandsurlauben an. Zudem kann der Kindsvater in der derzeitigen Konstellation jederzeit umschwenken und doch Kontakt zum Kind einfordern.

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Wäre es vielleicht eine Option deinen Mädchennamen zu wählen und dein Partner einen Doppelnamen oder er nimmt auch deinen?
Dann wäre die Gefahr, dass es nochmals zu wechseleien kommt erheblich reduziert.
Liebe Grüße!

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Wenn die TE ihren Mädchennamen annehmen möchte und dies auch für die Tochter möchte, dann muss der Erzeuger trotzdem zustimmen.
Ist echt ne blöde Situation, ich kenne das, ich bin in der gleichen Situation :-(

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Ja eh, aber damit kann der Vater vielleicht eher als mit dem Namen des Neuen und vor Gericht wäre es wohl auch einfacher zu argumentieren denk ich mir.
Alles Gute, sowas ist nie einfach.

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Ich denke, Du bist gut beraten, dem Kind die Wahrheit zu sagen: Sie ist eine Tochter aus Deiner 1. Ehe und Du hast sie mit in die Familie gebracht und ihr Vater udn Du, ihr habt Euch aber getrennt und auseinandergelebt.
Das ist bedauerlich, aber die Realität.
Deine Tochter hat ein recht auf ihre Wuzeln und ihre Identität und auch wenn Dir anderes lieber wäre. sie ist Tochter eines anderen Mannes und trägt deshalb dessen Namen.

Mal angenommen, Deine nächste Beziehung hält auch nicht und Du machst das alles nochmal durch... soll dann der 3. Mann auch wieder adoptieren und die Kinder dann den nächsten Namen bekommen? Weil es Dir dann so lieber ist?

Es ist halt einfach nicht alles immer beliebig... Kinder adoptiert man nicht einfach so ohne Wissen und Einverständnis der leiblichen Eltern... und es gehört sich der Respekt, dem Kind eben seine Wurzeln zu belassen und sich die Mühe zu machen, damit auch umzugehen.

Irgendwo machst due s Dir als Mutter zu einfach, Du solltest Deienr Tochter ermöglichen,d ass sie Beziehungen zum vater und dessen familie bekommt ... udn sollte das nicht möglich sein, aus welchem grund auch immer, dann sind 4 jahre eben auch alt genug, erklärt zu bekommen, dass da mehr war, als das woran sie sich selbst erinnert und ihr nicht immer so gelebt habt und es Geschichten und Gesichter auch zu ihrem Namen gibt. Dann bastelst Du mit ihr Fotoalben mit Bildern und erklärst ihr, das sie eben mehr und eben auch unbekannte Familie hat als andere Kinder.


Aber ganz ehrlich. es ist albern, einen Mann den man mal geheirtate hat und dessen Namen man angenommen hat und dessen Kind man unter dem Herzen getragen hat, so komplett zu verleugnen. Der hat existiert und die Ehe auch und das Kind ist nicht einfach so auf der Welt .... Du hattest ein leben vor Deiner jetzigen Beziehung und das ist o.K.
Du musst es altersgemäß dem Kind erklären und zwar so, dass es das akzeptieren kann!
Dein Kidn ist mit 4 Jahren doch auch bestimmt schon in der Kita... da lernt es doch auch, dass andere Kinder geschiedene Eltern haben... und wieder neue Beziehungen eingegangen sind. So exotisch ist dass heutzutage doch gar nicht.

Jedenfalls Adoption ohne Einverständnis und gegen den Willen Deines Ex ist weltfremd. Da sehe ich keine Erfolgsaussichten. da wird jeder sagen, es gibt noch andere Rechte und Interessen als Deine oder die es neuen Partners, sogar Kindes ...und so ein Wunsch ist zwar evtl. nachvollziehbar aber wird ihm nicht entsprochen.

Auch schlechte Väter sind Väter ... muss man so akzeptieren.

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Danke für deine Antwort. Ich fühle mich durch deinen Text etwas verurteilt. Ich weiß nicht, wo du rauslesen kannst, dass ich mich nicht um Beziehungen bemüht habe. Ehrlich gesagt finde ich deinen Text ziemlich anmaßend für jemanden, der unsere Situation nicht kennt, damit habe ich aber gerechnet, als ich den Text geschrieben habe.