An alle Mamas mit schwierigen Expartnern, Achtung sehr lang ;-)

Hallo ihr,

keine Ahnung, ob das das passende Forum ist, aber ich muss mal Frust ablassen.

Zu meiner Situation:

Ich (42) habe 3 Kinder (16,9 & 6). Die beiden jüngeren mit dem Expartnern (50), um den es jetzt geht.
Wir waren 11 Jahre zusammen, ich habe mich, nach mehrmaligen Bitten um Veränderung, Paarberatung, etc. im April 19 getrennt, im August bin ich umgezogen.
Durch Corona, Homeschooling, etc. hat sich der Trennungprozess schwierig gestaltet bzw. hingezogen.

Wir betreuen die Kinder im Wechselmodell, 2 Wochen hier, 2 Wochen dort. Ferien geteilt.

Nun zum eigentlichen Problem. Es gibt immer wieder Situationen, in denen ihm etwas nicht passt, er der Meinung ist, ich halte mich nicht an Absprachen, etc.

Aktuell gab es zuerst Riesenstreß, weil ich dagegen bin, dass der 9 jährige jetzt schon aufs Gymnasium wechselt (bei uns ist ein Wechsel zur 5. Oder 7. Klasse möglich). Er ist meiner Meinung nach emotional und im Sozialverhalten noch nicht reif genug. Diese Einschätzung teilen auch die Lehrer und Freunde, Familie,....

Der Vater meint, unser Sohn wäre unterfordert, ich würde ihn ausbremsen. Er ist gut in der Schule, aber auch kein krasser Überflieger.

Obwohl der Vater den Wechsel unbedingt will, hat er sich null gekümmert oder erkundigt oder sonst was. Mit der Ausrede, ich wäre ja eh dagegen. Neulich hat er dann gedroht, wir könnten das ja mit einem Anwalt klären. Als ich dann angeboten habe, es nochmal mit einem Mediator oder einem Anwalt aus einem speziellen Familienzentren zu versuchen, wurde ich geblockt und hinterher hieß es, das würde eh nichts bringen, da ich sowieso meinen Stiefel fahre.

Das ist das erste Beispiel. Beim zweiten geht es um das Thema Spiele am Tablet. Wir hatten uns in dem Jahr nach der Trennung geeinigt, dass wir keine Konsolen anschaffen und das Spielen nicht fördern wollen.

Nun hatte ich mit den Jungs immer wieder das Thema, in der 4. Klasse ist das nun mal aktuell. Also habe ich mit den Kindern einen für mich vertretbaren Rahmen ausgehandelt und wir haben zusammen die Spiele ausgesucht. Insgesamt dürfen sie in der Woche 1h10min spielen, auf 3 Tage verteilt.
Nebenbei bemerkt, Absprache mit dem Vater war nicht möglich, da mal wieder blockiert.

Gut, ich hätte noch warten können. Allerdings finde ich, dass es durchaus auch Unterschiede geben darf. Durch unseren schwierigen Prozess bin ich nun auch soweit, dass ich manches einfach allein entscheide, da es eh immer Streß und keine Einigung gibt.

Wie geht ihr denn mit so einem Partner um? Mir ist es egal, wenn er mich angreift. Damit kann ich meistens umgehen. Aber er agiert immer über die Kinder.
Der große hat ein eigenes Handy und er darf natürlich dem Papa schreiben, wenn er bei mir ist. Andersherum darf er das nicht bzw. Macht es nur heimlich, weil der Vater das nicht will.

Dadurch, dass er nun wieder sauer ist und mich geblockt hat, erfahre ich nicht wie es dem kleinen auf der Klassenfahrt ging, obwohl mir der kleine das danach unbedingt erzählen wollte. Ich sehe ihn erst in 9 Tagen wieder.

Wenn ich daran denke, dass ich mich noch etliche Jahre mit dem Vater auseinandersetzen muss, wird mir ganz anders....

Ich habe für mich schon eine psychotherapeutische Beratung und für die Kinder und mich eine systemische Familienberatung.

Alleiniges Sorgerecht beantragen kommt nicht in Frage, auch wenn ich viel Support durch die Schule und andere Menschen hätte, die das stark befürworten. Das würde in Krieg ausarten, der Vater würde die Kinder opfern und sie instrumentalisieren. Das will ich ihnen nicht antun.

Habt ihr Tipps, wie man noch besser damit umgehen kann oder wird mir die Zeit irgendwann in die Hände spielen?

Bitte entschuldigt, dass es soooo lang geworden ist. Da musste wohl mal was raus :-(

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Offensichtlich funktioniert das Wechsel Modell für Euch und in Eurer Konstellation nicht. Denkt mal an Eure Kinder, wie grausam das ist!!! Jedes Elternteil will unbedingt seinen Willen haben und setzt ihn mit aller Macht durch, die Kinder sind die Leidtragenden,... Das ist nicht nur bei Euch so, aber die Kids bekommen doch bleibende Schäden, die ihnen das Erwachsenenleben echt schwer machen werden.
Ihr solltet ganz dringend eine Lösung für Eure Kinder finden - entweder das Nest Modell oder eben Wochenendmodell bei Mama ODER Papa - jetzt ist es für Eure Kinder furchtbar, weil ihr Euch NICHT versteht, weil keine Kommunikation mit dem anderen Elternteil möglich ist. Die fällt es schwer nicht zu wissen wie es Deinem Kind geht? Wie geht es denn Deinem Kind wohl damit Dir wichtige Dinge in seinem Leben nicht mitteilen zu können?

Eure Rollen sind klar, Papa kann nicht mit Mama und Mama nicht mit Papa - die Kinder stehen zwischen den Stühlen, sind ja auch "aufgeteilt".... Weniger Egoismus und mehr an die Kinder denken! Tut mir Leid, dass Du von mir keinen Zuspruch bekommst, den Du Dir sicher erwartet hast, dafür werden andere Sorgen.... Ich finds einfach nur traurig für Eure Kinder!!!!

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Ich stimme dir teilweise zu. Allerdings finde ich auch, dass die Kinder lernen können, bei Mama läuft es so, dürfen wir das, bei Papa ist es teilweise anders.

Der Papa ist auch während der Zeit, die wir zusammen waren, sehr auf seine Bedürfnisse orientiert gewesen und hat die der Kinder kaum gesehen. Nur, war es da noch schwerer ein Gleichgewicht herzustellen.

Und ja. Das Wechselmodell ist schwierig. Ein anderes würde nicht funktionieren. Die Kinder äußern den Wunsch, uns in gleichen Anteilen zu sehen. Wobei der große aucz schon eine Phase hatte, wo er 2 Monate nicht zum Papa wollte (der war in emotional anspruchsvollen Situationen nicht für sein Kind da).

Um die Kinder zu stärken habe ich mir auch Hilfe organisiert bzw. Auch Beratung beim Jugendamt angeboten. Wird alles vom Vater geblockt. Und nun? Soll ich ihn Hi schleifen?

P. S. Meine große war auch im Wechselmodell und ja, es ist immer wieder eine enorme anpassungsleisting vom Kind gefordert. Aber sie hat sich zu einer wunderbaren starken jungen Frau entwickelt, die die Unterschiede zu schätzen weiß

Und natürlich weiß ich, dass es dem kleinen nicht gut geht, wenn er mir nichts erzählen kann. Deswegen macht mich das so fertig. Also dein Vorschlag, wenn der Vater mich blockt??? Einfach in der Schule aufkreuzen und das Kind interviewen?
Andersrum ist es wie gesagt nicht so. Die. Kinder dürfen immer Kontakt zu ihm haben.

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Und um Zuspruch geht es mir nicht.
Sondern um empathisch, respektvolle antworten und Ratschläge.

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Den Kindern zuliebe würde ich alles versuchen, um eine gute Gesprächsbasis herzustellen.
Dein Ex scheint verletzt zu sein und es dir über die Kinder nun heimzahlen zu wollen.
Aber es gab ja mal eine Zeit in der ihr euch geliebt dass und verstanden habt.
Du kannst wahrscheinlich am besten einschätzen, wie er tickt und was er hören will.
Auf diese offiziellen Beratungsgespräche scheint er ja allergisch zu reagieren.
Wenn er dich geblockt hat, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, ihm einen Brief zu schreiben?
Auch wenn er derjenige ist, der sich nach deiner Schilderung falsch verhält und nicht du diejenige bist, die in der Pflicht ist, auf ihn zuzugehen.
Den Kindern zuliebe würde ich es nochmal versuchen.
Und ohne Vorwürfe.
Vielleicht einfach so etwas wie dass du dir wünschen würdest, dass ihr wieder miteinander reden könntet. Dass dich die Trennung sehr verletzt hat und dass du ihn vermisst, als Freund und mit ihm reden zu können.
Ich würde ihn auch direkt fragen, ob er böse auf dich ist und dass er dir bitte sagen soll, was du falsch gemacht hast.
Vielleicht auch ein paar Worte für sein Ego, wie dass du siehst, dass er ein toller Vater ist oder so etwas in der Art.
Nur dass da bei euch etwas aus dem Ruder gelaufen ist uns es für alle sicher am schönsten wäre, wenn ihr wieder reden könntet…
Mir kommt es vor, dass er das Gefühl hat, nichts entscheiden zu dürfen (Stichwort Gymnasium, Spielkonsole) und ihm das aber sehr wichtig ist.
Vielleicht ist er auch eifersüchtig und hat das Gefühl, dass die Kinder dich lieber haben.

Ich hoffe für dich, dass du einen Weg findest, dass es für euch besser läuft. Alles Gute und starke Nerven :)

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Danke dir für deine Antwort.
Ja, er ait auf jeden Fall verletzt. Meine Freundin meinte, er wird dich dein ganzes Leben dafür bluten lassen. Das Ding ist, er nimmt alles persönlich, auch wenn es nichts mit ihm zu tun hat. Er selbst dreht und wendet Absprachen wo wie er es braucht.

Ich habe, vor allem am Anfang oft den liebevollen Weg versucht. Ihm gesagt, dass ich ihn schätze, dass diese und jene Seiten und Sichtweisen von ihm für die Kinder bereichernd sind und dass eine Trennung nicht immer nur Trauma und Schmerz bedeutet, sondern auch eine Bereicherung sein kann. Meiner Meinung nach ist eine Kindheit mit unglücklichen Eltern, die dem Kind zuliebe zusammen bleiben oder aus Abhängigkeiten auch schädlich fürs Kind.

Meine Trauer und Verletztheit über das Ende der Beziehung hat er mir abgesprochen.

Wenn er dann mal wieder bereit ist, für eine Kommunikation, werde ich ihn wiederholt bitten, die Kinder im Blick zu haben und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Es muss doch möglich sein, diese beiden Ebenen voneinander zu trennen....

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Ihr verhaltet euch beide gleich - dein Mann meint, Absprachen mit dir würden nichts bringen, da macht er lieber seinen Stiefel (die Gymnasiumssache), du meinst, Absprachen mit ihm würden nichts bringen, da machst du lieber deinen Stiefel (die Spielesache).

Ihr seid erwachsen, ihr habt Kinder bekommen, ihr habt euch getrennt. Die Interessen der Kinder sollten im Vordergrund stehen. Momentan geht es nur um euer Hickhack. Lernt, wie Erwachsene miteinander zu sprechen.

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Ja monetan geht es um Hickhack. Und ich bin der Meinung, wenn wir beide das nicht gut hinbekommen, sollten wir uns Hilfe holen. Will er nicht, lehnt er immer ab bzw. Hat die Beratung abgebrochen.
Ich bin diejenige, die immer eingelenkt hat, die lange (unbewusst) die Bedürfnisse der Kinder ignoriert hat, weil er seine so schön manipulativ in den Vordergrund rücken kann.
Ich akzeptiere seine Grenzen, kontaktiere ihn nicht, wenn er das nicht möchte. Kommuniziere nur per Mail und ohne Emotionen reinzubringen und mache Angebote, um Dinge zu klären, die er alle ablehnt.
Ich weiß leider nicht, was ich noch tun könnte.

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Raus aus dem Wechselmodell. Scheinbar seid ihr nicht in der Lage, das umzusetzen.

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alleiniges Sorgerecht würdest du auch nicht erhalten, das reicht bei weitem dafür nicht aus, da müsste er schon die KInder misshandelm und auskommen musst du mit ihm dein ganzes Leben, ihr habt 2 gemeinsame Kinder, später eventuell mal gemeinsame Enkel

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Ja, ich weiß. Ich war bereits beim Jugendamt.

Ich denke und hoffe, je älter die Kinder werden, desto mehr können sie sich ein eigenes Bild machen, für sich selbst einstehen und ich mich aus dieser Ebene zurückziehen. Die Frage ist auch, ob sie dann überhaupt noch Kontakt zu ihm haben wollen. Es haben sich alle von ihm zurückgezogen, da er sehr manipulative und egozentrisch agiert. Weder seine Mutter, seine Schwester noch sein Vater und Co haben Kontakt zu ihm. Alle haben den aus Schutz abgebrochen.

Mit Enkeln hat das absolut nichts zu tun finde ich. Die kann man auch als getrennte Großeltern sehen.

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Wechselmodell ist für Eltern bei denen Absprachen klappen. Das ist bei euch definitiv nicht der Fall. Ich würde in den sauren Apfel beissen und das abschaffen, va wenn es von Lehrern und Co Beistand dafür gibt. Dann ist einmal Krieg. Aber alle 14 Tage Wochenende kann er einfach auch nicht so viel Schaden anrichten.

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So einfach ist das leider nicht. Da müsste schon mehr vorgefallen sein, als das was bisher vorgefallen ist. Das würde ohne große psychologische Gutachten nicht ausreichen.
Ich war bereits beim Jugendamt und mehrere Mitarbeiter haben mir abgeraten, da sie solche Fälle kennen.

Die grundlegenden Absprachen klappen meist. Aber ich finde eben auch, dass jeder ein bisschen Individualität reinbringen darf. Bei mir dürfen sie halt minimal. Spielen, bei ihm dafür viel Fernsehen. Bei uns wird am Tisch gegessen, bei ihm nur im gehen unterwegs... Etc.

Bei der Gymnasiums Sache ist das ja auch nicht meine alleinige Meinung, sondern auch die der Fachkräfte, mit denen er sich ja noch nicht mal austauscht.

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"Bei der Gymnasiums Sache ist das ja auch nicht meine alleinige Meinung, sondern auch die der Fachkräfte, mit denen er sich ja noch nicht mal austauscht."

Wenn es die Fachkräfte so vorschlagen, würde ich eher zu deren Meinung tendieren, obwohl ich selbst ein Befürworter des "ab der 5. Klasse aufs Gymnasium gehen" bin. Bei uns hatten es nämlich die Schüler bis zum Abitur am schwersten, die erst zur 7. Klasse aufs Gymnasium gewechselt sind.

Wenn sich eure Kommunikation nicht bessert, finde ich das Wechselmodell für alle Beteiligten echt zu anstrengend.
Fand es sehr traurig, dass dein kleiner dir nicht von der Klassenfahrt erzählen kann. Blockieren geht im Wechselmodell meiner Meinung nach gar nicht, weil dort die Kommunikation der Eltern nochmals wichtiger ist.

Ich wünsche dir starke Nerven und ganz viel Kraft, um lösungsorientierte Gespräche mit deinem Ex zu führen.

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