Sind Kinder Liebeskiller?

Hallo ihr.

Mein Mann (36) und ich (37) sind nach 6 glücklichen Jahren Ehe Eltern geworden.
Unser Sohn ist inzwischen 15 Monate alt.
Seit der Geburt ist nichts mehr wie früher und ich habe oft die Gedanken warum habe ich mit ihm ein Kind gemacht, warum haben wir uns so verändert, warum ist er so egoistisch geworden, warum war ich damals Blind..etc Wir streiten öfter. Wir lieben uns nach wie vor aber ob die Liebe diese Strapazen auf Dauer aushält?!
Geht es jemandem genauso? An Tagen wie diesen könnte ich gut auf ihn verzichten.

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Nein, man muss nur deutlich mehr miteinander reden und Bedürfnisse anders abstecken als früher.

Außerdem zeigt sich bei einem Kind häufig, ob man in einer gleichberechtigten Beziehung steckt oder ein Modell des letzten Jahrhunderts gewählt hat - Stichwort mental load, gender care gap usw. Sollte man in diese Falle getreten sein und das überhaupt nicht wollen, ist nicht das Kind der Liebeskiller, sondern die Beziehung bzw Rollenverteilung an sich.

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Außerdem zeigt sich bei einem Kind häufig, ob man in einer gleichberechtigten Beziehung steckt oder ein Modell des letzten Jahrhunderts gewählt hat

Eigentlich stimme ich Dir zu,aber was vorher nicht emanzipiert war zweigt sich nicht erst mit einem Kind.
Da belügt man sich selbst finde ich.

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Eigentlich stimme ich Dir zu,aber was vorher nicht emanzipiert war zweigt sich nicht erst mit einem Kind.
Da belügt man sich selbst finde ich.

Ich hab letztens von einer Therapeutin den Satz gehört: emanzipiert ist nicht das gleiche wie gleichberechtigt.
Nach einigem nachdenken muss ich ihr Recht geben.

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Hallo,

Kinder sind keine Liebeskiller, aber das erste Jahr mit Kind empfinden viele als große Herausforderung für die Beziehung.

Inwiefern habt ihr euch verändert? Was genau empfindest du als anstrengend? Worüber streitet ihr euch?

Meine Meinung dazu: Alles steht und fällt mit der Einstellung der Eltern zu ihren neuen Rollen und Aufgaben. Für die Beziehung ist es ungeheuer wichtig, dass beide ihre Rolle als Eltern wahrnehmen. Wenn alles nur an einem hängen bleibt, führt das schnell zu Unzufriedenheit und das wirkt sich natürlich negativ auf die Liebesbeziehung aus.

Wir haben viel miteinander geredet, uns beide zu den Themen, die uns wichtig waren, belesen, darüber ausgetauscht, Entscheidungen gemeinsam getroffen. Ich würde eher sagen, dass wir durch die Kinder mehr zusammengewachsen sind. Das müssen aber beide wirklich wollen, damit es funktioniert.

LG

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Schön geschrieben!

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Ich finde da belügt man sich selbst,auch dieses das erste Jahr wäre so blablabla
Beziehungen die vorher stabil und gefestigt waren und glücklich die verändern sich durch ein Kind.
Auch nicht durch Hormone.
Was vorher nicht perfekt war,bekommt nun eben Risse,die Menschen ändern sich nicht über Nacht.
Da muss man einfach ehrlich zu sich sein.

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Das ist Unsinn. Jede neue Situation verändert den Menschen logischerweise. Aufgaben, die vorher nicht da waren, müssen ja gemacht werden. Wie soll Frau oder Mann bitte wissen, wie sein Partner als Mutter/Vater handelt, bevor sie es geworden sind? Man kann ein Kind ja schlecht 2 Wochen testen und wenn es nicht klappt, gibt man es wieder ab.

Die Vorstellungen weichen oft einfach völlig von der Realität ab. Kinder schlafen und lächeln nun mal nicht ununterbrochen wie in der Pamperswerbung.

Wichtig ist dabei in Kommunikation zu bleiben, respektvoll miteinander umzugehen und sich wenn nötig Hilfe zu suchen.

Und ja, ich halte meine Ehe für sehr stabil, auch wenn unsere Kinder uns vor große partnerschaftliche Herausforderungen stellen. Natürlich war die Beziehung ohne Kinder konfliktärmer. Das ist ja aber normal, wenn die Belastung steigt.

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Liebe Anni,
du bist auch der Meinung das es keinen Unterschied macht ob Kinder in einer Familie leben und teilen müssen oder Scheidungskinder.
Da fällt mir die Fantasie zu so einer Empathielosen Einstellung.
Wir leben da in sehr unterschiedlichen Welten,ich habe an mich einen sehr hohen Anspruch was mein Bonuskind betrifft.
Nach dem Wort Unsinn habe ich aufgehört zu lesen,ist nicht meine Ausdrucksweise,ich bin selbst eine ziemlich direkte,aber ich muss niemanden beschimpfen.
Du brauchst mich auch nicht aufklären,wir haben selber 5 Kinder( 1Bonuskind) und Beziehungen die vorher nicht stabil waren und glücklich,sind es mit Kind erst recht nicht.
Augen auf bei der Partnerwahl.
Dir antworte ich nicht mehr da ja nicht um uns geht.
Alles Gute Dir

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So ging es mir im ersten Jahr nach der Geburt, meinem Mann auch. Aber es wurde stetig besser und mit 15 Monaten war bei uns eigtl schon wieder alles schöner und besser als je zuvor 😁

Denn mein Mann ist ein wundervoller Vater und dafür liebe ich ihn tatsächlich noch mehr. Es ist definitiv gewachsen.

Aber das kam tatsächlich nicht von alleine. Wir hatten viele Streits, noch mehr Gespräche und tarieren uns immer wieder neu aus. Das ist wichtig und natürlich knallt es immer noch ab und zu. (Letzte Woche z.B., Kita hat Notbetreuung/Gruppenschließungen, bei uns BEIDEN brennt es aber auch auf arbeit, also, wer bleibt daheim?)

Bleibt am Ball. Lasst 5e auch mal Grade sein, fresst aber gleichzeitig auch nicht alles in euch rein und hofft vor allem nicht, dass der andere schon merkt, wie es einem geht oder was man erwartet. Ich glaube, wenn man dran bleibt, bereichern Kinder einen ungemein, stabilisieren die Beziehung und auch sich selbst.

Lässt man alles einfach laufen und alles staut sich auf, ist das IMMER ein Liebeskiller.

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Ich empfinde es nicht so. Obwohl die ersten Monate gab es auch bei uns den einen oder anderen Reibungspunkt.Ausgelöst durch permanenten Schlafmangel. Ich denke das ist ganz normal. Mit mehr Schlaf wurden wir wieder gelassener, besonders ich.

Mit einem Kind verändert sich das Leben total. Nichts ist mehr wie vorher. Doch genau das wollte man doch mit dem Wunsch nach einem Kind. Aus einer Paarbeziehung wird eine Familie.

Unsere Kinder sind schon älter und viele Freiheiten kommen wieder zurück. Es bleibt also kein Dauerzustand. Jede Phase hat etwas für sich finde ich. Man muss sich nur das Positive raus filtern, dann verliert das Negative an Gewicht. Ich weiß, es ist oft leichter gesagt als getan, aber es ist etwas dran.
Ich könnte meinen Mann auch manchmal zum Mond schießen, aber ich würde ihn sofort zurück holen.

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In vielen Fällen tatsächlich schon, auch bei uns ehrlicherweise.
Ich denke auch, dass die klassische Rollenverteilung auf Dauer frustriert, vor allem, wenn sich der Mann dann nicht richtig einbringen kann oder will.
Das weiß man nur leider zuvor nicht.
Das führt zwangsläufig zu Streit und die Liebe schrumpft.

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Wir haben uns seit der Geburt alles geteilt, die Tage und die Nächte und wir arbeiten beide gleich viel. Bei uns ist alles gleichberechtigt und dennoch empfinde ich unser Kind als Beziehungskiller. Warum? Es gibt uns als Paar nicht mehr. Der eine hält den anderen den Rücken frei, aber niemand hält uns beiden Mal gleichzeitig den Rücken frei, um Zeit füreinander zu haben. Das hat auch viel damit zu tun, dass mein Mann selbstständig ist und ich neben einem 40 Stunden Job auch noch einen 450 Euro Job habe. Gleichzeitig haben wir keine Familie die uns unterstützt oder unser Kind am Wochenende Mal 1-2 Stunden nehmen würde. Es ist jetzt 1,5 Jahre und wir haben uns in den letzten 18 Monaten so sehr aus den Augen verloren dass ich mir nicht sicher bin, ob es noch ein zurück gibt. Gleichzeitig sind wir aber dankbar über die Unterstützung die wir uns gegenseitig geben. Wir reisen sogar getrennt, einfach weil eine Reise mit Kind derzeit noch unrealistisch ist. Hätte ich das alles im Vorfeld gewusst, bin ich mir nicht sicher ob ich dann ein Kind bekommen hätte

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Hallo, Kinder sind wichtig, aber das Paar "Eltern" ist auch sehr wichtig. Ab und zu sollten die "Strapazen" von anderen betreut werden, wenn es nur ein Abend im Monat ist. Und nicht vergessen: nicht nur Mutter sein sondern auch Frau, für den Vater dasselbe. Gruß