Probleme angehen

Hallo Community,

wie geht ihr vor, wenn ihr merkt, dass euch die Probleme über den Kopf wachsen und ihr sie lösen wollt? Welche Ratschläge oder Erfahrungen könnt ihr mit mir teilen?

1. Gesundheitlich
Ich habe jeden Morgen Durchfall, teilweise mit so schlimmer Übelkeit, dass ich mich um mein Kleinkind nicht kümmern kann.
Oft leide ich unter einer solchen Erschöpfung, dass ich mich hinlegen muss, weil ich nicht mehr kann. Ich schlafe aber auch sehr schlecht.
Untersuchungen wurden erfolglos gemacht. Wir sind inzwischen umgezogen und ich finde hier keinen Hausarzt. Nächsten Monat habe ich immerhin einen Termin beim Frauenarzt bekommen.

2. Ernährung
Ich möchte meine Ernährung umstellen und einiges ausprobieren, um zu sehen, ob das Einfluss auf meine Gesundheit hat. Ich schaffe es einfach nicht. Ich habe einen Plan, aber nicht die Disziplin es umzusetzen.

3. Bewegung
Ich bin sehr träge, habe Rücken- und Knieprobleme und auch hier fehlt mir die Disziplin zu Sport im Alltag, obwohl ich einen Plan habe.

4. Psyche
Ich habe immer mal wieder "Durchhänger".
Sie sind eher selten, aber dann kann ich mich kaum aufraffen, bin müde und verbringe den Tag größtenteils auf der Couch. Mein Mann und mein Sohn bekommen leider meine schlechte Laune und Frustration zu spüren.
Ich weiß nicht, ob das Durchhänger sind aufgrund einer psychischen Erkrankung, aufgrund von zu viel Stress in den Tagen davor, aufgrund der physischen Erkrankungen oder aufgrund des Zyklus (ich habe Verdacht auf PMS)?

5. Kinderwunsch und Job
Ich werde demnächst ein paar Stunden arbeiten und einerseits möchte ich es sehr und andererseits habe ich Sorge, dass ich es aufgrund all dieser Probleme nicht schaffe und es mir noch schlechter geht.
Außerdem wünschen wir uns beide ein zweites Kind. Ich wünsche es mir und will es gleichzeitig nicht, aufgrund all dieser Probleme.

Überdramatisiere ich? Habe ich wirklich Probleme oder hat jeder Mensch mit solchen und ähnlichen Dingen zu kämpfen und es ist einfach das Leben?
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Gruß und Danke

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Liebe TE,

wie sieht es mit einer Kur für dich aus? Eventuell ohne Kind? Setze dich auf die Warteliste eines Psychologen oder Psychiater. Mit einem zweiten Kind würde ich noch warten. Ein paar Stunden arbeiten ist doch nicht schlecht, vielleicht bekommst du zusätzlich einen anderen Perspektivwechsel.

Es stellt sich aber auch die Frage, was dich so stresst. Ich kann nur von mir berichten und das ist eine komplett andere Geschichte. Ich pflege seit fast 18 Jahren meinen mehrfach durch Autismus behinderten Sohn. Da ist häufig viel Stress vorprogrammiert und manchmal hatte ich das Gefühl schaffe ich das alles. 2020 war ich zur Muki-Kur allerdings mit Sohnemann (der mir fast 8 Stunden am Tag abgenommen wurde). Was ich an Angeboten dort machte, konnte ich mir aussuchen. Ja und ich habe wie du Rücken und Knieprobleme. Dort hatte ich mein Faible für Nordisk Walking entdeckt. Ich gewöhnte mir das an jeden Samstag und Sonntag meine 3 km zu gehen, wenn es nicht gerade in Strömen regnet oder extremes Glatteis ist. Diesen Sport kann man auch in Corona-Zeiten ausüben. Und das ist nur Zeit für mich, um den Kopf frei zu bekommen und mich fit zu halten. Unter der Woche habe allerdings keine Zeit dafür.

Auf der Kur lernt man bei psychischen Problemen auch Strategien zu entwickeln, um damit leben zu können.

LG Hinzwife und viel Ausdauer für die nächste Zeit

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Danke für deine Antwort!

Ich bin nicht der Typ Mensch, für den eine Kur Entspannung ist. Ich liebe Familienzeit in der Natur, da tanke ich auf. Das ist aber gerade nur halb möglich, weil mein Mann nie dabei ist.

Das Ding ist, ich finde, dass ich keinen Stress habe.
Es reden halt alle davon, dass Stress eine Ursache für vieles ist, dass ich darüber nachgedacht habe.
Ich mag mein Leben von der Situation so, wie es gerade ist.
Da sind halt nur immer wieder diese schlechten Tage und die Gedanken, die um diese Probleme kreisen.
Ich kann auch nicht wirklich eine psychische Erkrankung erkennen, aber da fehlt mir natürlich das Fachwissen.

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Was genau wurde denn beim Arzt untersucht und ausgeschlossen und bei welchem arzt warst du und wie oft?

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Hallo,

es hat den Anschein, als wäre das bei dir ein großer Teufelskreis...

Vermutlich fehlt dir ein Ausgleich und vielleicht verträgst du gewisse Lebensmittel nicht gut...das macht dich schlapp. Wenn der Darm nicht rund läuft, wirkt sich das natürlich auch auf dein Befinden aus. Somit fehlt dir aber der Antrieb um Sport zu machen oder dich um deine Ernährung zu kümmern, was sich wiederum positiv auswirken würde.


Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall einen neuen Hausarzt suchen für ein rundum Checkup (Blutbild, Schilddrüsenwerte usw.)
Auch ein Besuch beim Allergologen würde nicht schaden, um abzuklären, ob du evtl. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hast - das würde den ständigen Durchfall erklären.

Und was das Arbeiten betrifft, vielleicht tut es dir ja sogar gut, wenn du mal ein paar Stunden raus bist aus deinem Trott. Vielen Müttern/Vätern tut es eher gut, wenn sie nach der EZ wieder arbeiten gehen können.

Ich hoffe, es geht dir bald besser und wünsche dir alles Gute!

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Danke für deine Antwort!

Ja, ich habe auch das Gefühl, dass alles besser wird, wenn mein Darm gesund ist. Meinst du, dass diese Trägheit einfach davon kommen kann? Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang.

Das ist aber das Frustrierende: Alle Werte sind in Ordnung. Nahrungsmittelunverträglichkeiten möchte ich überprüfen lassen, nur brauche ich dafür eine Überweisung und dafür einen Hausarzt. Ich habe wirklich alle Hausärzte in der Umgebung abtelefoniert. Keiner nimmt mich. Und Hausärzte weiter weg verweisen auf die eigene Stadt.
Ich werde beim Frauenarzttermin nach einer Überweisung fragen.

Ich probiere das Arbeiten aus. Vielleicht hast du Recht. In der Vergangenheit hat mich das Arbeiten nur gestresst und da hatte ich nicht mal ein Kind...

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Ja genau. Der Darm wird häufig sehr unterschätzt! Wenn der Darm nicht gesund ist, wirkt sich das auf deinen ganzen Körper und deine Psyche aus. Da gibt es einen großen Zusammenhang!
Daher solltest du unbeding herausfinden, woher deine Durchfälle kommen. Irgendetwas stimmt da nicht. Wenn diese Ursache gefunden ist, kann es sein, dass du dich plötzlich wieder topfit fühlst.

Bei uns gibt es einen (etwas derben) Ausspruch.. Und zwar, wenn jemand sehr schlecht gelaunt oder grantig ist, sagt man umgangssprachlich: "Hast du heut schlecht gesch***en??"
Und ja, da ist was dran! Wenn es dem Darm gut geht, geht es meist dem ganzen Menschen gut.;-)

Ja, versuche es über den Frauenarzt und bleib weiterhin dran bei der Suche nach einem Hausarzt. (Vielleicht kann dir der FA hier auch irgendwie weiterhelfen.)

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Hallo, also einige Punkte scheinen zusammen zu hängen, wenn die Verdauung resp. Darm nicht richtig funktioniert, hat das Auswirkungen auf alles. Vlt. Solltest du an dieser Stelle anfangen?
https://praxis-goetheplatz.de/allergien/
Schau Mal dort, an deiner Stelle würde ich auch ohne Arzt schonmal mit so einer Ausschlussdiät starten, das setzt aber voraus, dass man es auch WILL.

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Danke für deine Antwort, das klingt intetressant.
Ich versuche es auszuprobieren.

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Ich vermute mal, dass alle Punkte ausser dem letzten zusammenhaengen und solange diese Punkte nicht geklaert sind, wuerde ich den Kinderwunsch auf jeden Fall erstmal ruhen lassen.
Mir faellt gesundheitlich noch ein: Unvertraeglichkeiten, Candida, Leaky Gut, wuerde ich alles testen lassen.

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Danke für deine Antwort. Das mit dem Kinderwunsch sehe ich auch so.

Ich werde es testen lassen!

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Grundsätzlich beim angehen von Problem hilft es alles zu sammeln und dann zu priorisieren. Einer der größten Fehler ist es gleich alles auf einmal anzugehen. Setze dir erreichbare Ziele, der große Berg wirkt gleich nicht mehr so schlimm, wenn man nur kleine Etappenziele hat.
Bei dir wirkt es, dass die Gesundheit so ein bisschen das Zentrum der meisten Probleme ist. Bist du in Deutschland gesetzlich krankenversichert? Dann gibt es über die Krankenkasse eine Vermittlung, da man ein Anrecht auf einen Termin nach 4 oder 6 Wochen hat (die genaue Zahl weiß ich gerade nicht). Frag am besten einfach bei deiner Krankenkasse nach.

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Danke, vielen Dank!

Ich habe auch das Gefühl, dass alles besser wird, sobald ich wirklich gesund bin.

Das ist ein hilfreicher Tipp! Ich werde mich bei der Krankenkasse informieren.

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Hierrüber sollte es auch funktionieren: https://www.116117.de/de/patientenservice.php

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1. Welche Untersuchungen wurden gemacht?
Von welchen Fachärzten und mit welchem Ergebnis?

2. Macht Sinn, wenn 1. bekannt ist.
In meinem Fall Unverträglichkeit. Vollkorn und super gesunde andere Sachen vertrage ich nicht. Da bekomme ich Bauchschmerzen und Durchfall.

Auch Darmerkrankungen, Parasiten, fehlende Enzyme, Entzündungen und und und können die Ursache sein.
Ernährung sollte zur eigenen Gesundheit passen.

Würde ich umstellen auf Vollkorn, Haferflocken, viel Obst und Soja, könntest du mich vom Boden abkratzen.

=> 3. und 4. sind dann die Folgen.
Zu mir passende Ernährung: klappt super.
Zu mir nicht passende Ernährung: keine Chance. Schmerzen, Gelenkschmerzen, zusammen brechen.

5. würde ich darauf ankommen lassen. Zumindest den Job. Ausprobieren.
Vielleicht tut es dir gut, weil es dich ablenkt. Prima, dann kannst du etwas Kraft tanken um 1. anzugehen.
Oder du brichst zusammen, weil es sich zu sehr darauf auswirkt? Sch***, aber damit gehst du zum Arzt und sagst, wie es dir geht und du DRINGEND Hilfe brauchst.


Hausarzt, nun ja. Falls du diesen für Überweisungen brauchst, ok. (Manche Fachärzte nehmen Neupatienten nur mit Überweisung vom Hausarzt, andere nicht).

Gastroenterologe. Ganz wichtig. Magen- Darm alles durchchecken lassen. Ggf. mit Stuhlprobe etc.

Frauenarzt ist auch eine gute Idee. Gastroenterologe wäre aber auch sehr wichtig.

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Danke für deine Antwort, da ist vieles dabei, was ich angehen werde.

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ich würde zumindest mal ein Ernährungstagebauch führen, dass du bei einem Arzttermin eine Grundlage hast.
und du solltest an deiner Disziplin arbeiten,
das mit einem 2 KInd würde ich nach hinten schieben

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Danke für deine Antwort.
Ein Ernährungstagebuch werde ich (wieder) starten. Habe es schon mal versucht und schleifen lassen.

Disziplin zu lernen fällt mir nicht leicht. Habe es auch schon mit Coaching versucht, hat leider nicht viel geholfen.

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Hallo, ich habe jetzt nur den Anfang gelesen, gebe ich zu.

Ich hatte ähnliche Probleme und da hieß es auch immer, es wäre psychosomatisch. Ich war immer abgrundtief erschöpft, musste mich jeden Mittag nach dem Essen 3 Stunden hinlegen.

Bei einer Magen-Darm-Spiegelung (ich konnte den Arzt erst zu einer Überweisung überreden, also ich nach der Covid-Impfung Darmblutungen bekam) kam ein Zwerchfellbruch, Chronische Gastritis, eine Krebsvorstufe der Speiseröhre, Fructose und Lactoseintoleranz und noch mehr heraus.

Ich halte mich jetzt meistens an meine Diätvorschriften, es geht mir super. Heute mittag gab es etwas, das ich nicht vertragen habe, ich lag halb im Koma.

Angst will ich dir keine machen, aber du solltest dich um deine Gesundheit kümmern und den Ärzten auf die Füße steigen, dass sie dein Problem finden. Alleine bist du da verloren, ich hatte auch versucht, mich gesund zu ernähren, aber das war halt nicht das richtige.

LG und gute Besserung!

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Danke für deine Antwort.
Es tut mir Leid, dass du unter so vielen Erkrankungen leidest.

Das macht mir keine Angst. Ich wünschte, ich hätte überhaupt eine Diagnose. Blutwerte sind bei mir gut. Darmspiegelung unauffällig....

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Das tut mir sehr leid! Ohne Diagnose ist das schlimmste...

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Hey!

Ein Bekannter von mir hat Morbus Crohn mit genau den Symptomen, von denen du sprichst.
Die Müdigkeit könnte eine Fatigue sein- passt leider zu Autoimmunerkrankungen. Wurde das schon gecheckt?

Liebe Grüße
Schoko

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Danke für deine Antwort.
Ich werde es mal ansprechen.
Darmspiegelung war allerdings unauffällig.