Schwiegermutter wird mehr als wunderlich

Mein Schwager, 50, hat schon vor der Flut bei seiner Mutter, 80, gehbehindert, als Dauergast gewohnt und sie betreut (er ist schon lange krank geschrieben). Jetzt ist die Wohnung nicht mehr vorhanden, und die beiden teilen sich ein Hotelzimmer von 20 qm, 140 km von uns weg. Eine Wohnung finden sie nicht.

Sie wird mittlerweile wunderlich, aggressiv, will sich teilweise nicht waschen oder waschen lassen, und die beiden gehen einander tierisch auf die nerven. Bleibt ja auch nicht aus.

Wir können sie nicht aufnehmen, auch nicht vorübergehend (kein Platz, kein Bett und auch kein Aufzug im Haus). Schwager ist aber fix und fertig und fordert, dass wir ihn 2 Wochenenden im Monat entlasten, obwohl es ihm darum geht, dass die Last verteilt ist, sprich, wir auch von ihr angemeckert werden usw.

Das würde bedeuten, Freitag anreisen, 2 Nächte bleiben (ist auch nicht kostenlos, und wir zahleneinen Kredit ab), und wenn Schwiegermutter nicht in der Lage ist oder keine Lust hat, was zu unternehmen, würden wir dann zu viert in dem Hotelzimmer abhängen. Womöglich zwei Mann pennrnd und mein Mann und ich blöd rumhängen.

Keine guten Aussichten, zumal mein Mann und sein Bruder sich auch ständig streiten. Ich selbst arbeite zudem Vollzeit (mein Mann ist krank geschrieben und auch schon ausgesteuert), und dann bliebe auch der Haushalt liegen. Ich bin zudem psychisch krank und würde das vermutlich auch nicht lange durchhalten, nur jedes zweite Wochenende Zeit zum Regenerieren zu haben (und für den Haushslt, mein Gatte hilft mir da nicht). Und mal ehrlich, wenn wir Schwiegi sagen, sie soll duschen, hat sie auch nicht mehr Lust dazu, als wenn es mein Schwager es sagt. Man kann es ja nicht mit Gewalt machen...

Was würdet ihr mir raten?

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Liebe TE,

warum sollst du mit zur Schwiegermutter mit runterfahren? Dein Mann hat Zeit und kann es dann auch selber machen. Und eigentlich gehört es sich, wenn dein Mann schon zu Hause ist, im Haushalt mit zu helfen. Wenn das mein Mann wäre, hätte ich ihn schon längst auf den Pott gesetzt. Aber das mal so nebenbei.

Und ich finde es ist nicht deine Aufgabe, sich auch noch jedes zweite Woche um die Schwiegermutter zu kümmern. Das sollten die beiden Brüder unter sich ausmachen. Hat deine Schwiemu Pflegegrad? Wenn ja, Pflegedienst beautragen.

LG und gute Nerven
Hinzwife

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Hey!

Wie steht es denn um deinen Schwager- wird er jemals wieder arbeiten können?

Hm. Erstmal solltet ihr Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen. Hat sie eine Pflegestufe? Wie schätzt der Arzt ihren Zustand ein? Ist sie aggressiv wegen der Umstände oder bahnt sich da etwas an? Eine Demenz vielleicht?

Ihr solltet schauen, ob ihr beide unterstützen könnt, wieder eine Wohnung zu finden.
Ggf, je nach Zustand deines Schwagers, könnten sie auch bei euch nach einer Wohnung suchen.
Dann solltet ihr einen Pflegedienst organisieren, der euch unterstützt.
Ich glaube, bisher habt ihr euch sehr auf den Schwager verlassen, dass er die Frau pflegt. Nun geht es ihr schlechter und er kann es nicht mehr alleine wuppen- ich schätze, du und dein Mann solltet euch mal unterhalten, wie ihr euch da einbringt. Entweder, ihr seid vor Ort und helft- da ist alle 2 Wochenenden echt schon nett.. oder ihr engagiert Hilfe, müsstet aber ggf euch an den Kosten beteiligen. In einen sauren Apfel müsstet ihr dann beißen.

Auf jeden Fall würde ich dir raten, jetzt zu gucken, welchen Weg ihr gehen wollt, bevor es noch schlimmer wird und ihr nichts vorbereitet habt. Dass sie ihre Wohnung verloren haben, würde ich als Chance sehen, die Bedingungen so zu ändern, dass ihr besser unterstützen könnt. Indem sie vielleicht näher ziehen.

Sucht euch eine Beratungsstelle, um die Möglichkeiten abzuklopfen.

Liebe Grüße
Schoko

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Achso, du sagtest, es wäre schwierig zu helfen, weil du krank bist- das trifft ja nun auch auf den Schwager zu. Beide Söhne der Frau sind meiner Meinung nach nun dazu verpflichtet, sich einzubringen.
Bisher hat dein Schwager sich gekümmert- aber spätestens nun seid ihr auch dran. Seine Wünsche zur Entlastung sind ja recht überschaubar. Wie gesagt- guckt, wo ihr noch helfen könnt und stellt einen Plan auf. Den Kredit als Argument fände ich sehr schwach.
Erste Anlaufstelle wäre erstmal ihr Hausarzt.

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Achso- um genauer zu sein: ihr überlegt- aber vor Ort würde ich in erster Linie deinen Mann sehen. Du kannst dich da rausziehen.

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Ich finde das Ansinnen Deines Schwagers schon nachvollziehbar - schliesslich ist Dein Mann auch ein Sohn der schwierigen Mutter. Das er sich aus der Betreuung komplett 'rauszieht ist nicht ganz fair.
Wieso sucht Ihr Mutter und Schwager nicht eine Wohnung in Eurer Nähe? Das würde doch vieles vereinfachen. Und wieso musst Du unbedingt jedes Mal mitkommen, wenn Dein Mann seine Mutter für ein Wochenende besucht? Wenn ich das richtig verstanden habe, arbeitet Dein Mann nicht und kümmert sich auch nicht um Euren Haushalt. Da hat er doch jede Menge Zeit - im Gegensatz zu Dir. Und schliesslich ist es ja seine Mutter.

Grüsse
BiDi

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Deine Schwiegermutter könnte wahrschienlich für 3 Wochen in Kurzzeitpflege.
und eventuell auch langfristig in ein Pflegeheim.
Sie hat doch sicher einen Hausarzt. Im sozailn dienst kann man sich dazu informieren. Ihr könnt in einem Hotelzimmer nicht zu 4 wohnen.

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Hallo,

wieviel Pflege braucht sie denn, besteht ein Pflegegrad, könnte sie in ein Pflegeheim oder in eine Tagespflege ... oder zumindest in ein eigenes Hotelzimmer.
Warum teilen sich die beides ein Zimmer ... das ist doch abzusehen, dass das nicht gut geht. Selbst zwei junge gesunde Menschen, halten das nicht lange aus.

Deine Schwiegermutter und ihre Söhne sollten eine Lösung finden, warum du die Wochenenden begleiten sollst, leuchtet mir nicht ein...es ist doch so schon kein Platz.

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Klar ist das mit dem Doppelzimmer nicht das Wahre, für beide nicht, aber für die beiden ist es kostengünstiger. Obwohl Schwager immer gross tönt, die beiden hätten Geld genug, ist dem wohl doch nicht so... ich befürchte mittlerweile auch, dass es auf ein Pflegeheim hinauslaufen wird :-(

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Ich kann den Schwager schon verstehen, wenn es ihm auch zuviel wird und er Entlastung möchte.
Was kam bisher von euch?
Habt ihr gemeinsam nach Lösungen gesucht? Es ist schließlich auch die Mutter deines Mannes.
Käme für sie ein Seniorenheim in Frage?
Ist ihr wunderliches Verhalten eine beginnende Demenz?
Möchten die beiden zusammen wohnen bleiben? Muss die Wohnung zwingend in ihrer Gegend sein?

Ihr müsst doch nicht beide das Wochenende dort verbringen. Es reicht doch, wenn dein Mann fährt. Wenigstens so lange bis sich eine adequate Lösung für alle findet.
Den Haushalt vorzuschieben finde ich in dieser Situation nicht angebracht. Ihr werdet doch nicht jedes Wochenende durchgehend putzen. Denn dann hast du daheim auch keine Zeit für Erholung.

Wann kann sich dein Schwager erholen?

Ich denke, ihr müsst euch kurzfristig gemeinsam durchbeißen bis eine Lösung da ist.

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Die zwei Söhne müssen sich Gedanken machen, wie es weitergehen soll. Hausarzt einschalten, Pflegegrad beantragen, betreutes Wohnen, Kurzzeitpflege oder eben doch Pflegeheim - irgendeine Lösung muss/wird es geben, man kann auch einen sozialpsychiatrischen Dienst einschalten und auch Pflegedienste beraten. Es geht garnicht drum, ob Du hinfahren willst oder sollst, das müssen die beiden Brüder für die Mutter auf die Reihe kriegen, Hotelzimmer für ewig zu zweit mit einer pflegebedürftigen Person geht nicht auf Dauer. Den sozialpsych. Dienst würde ich auf slle Fälle einschalten, sind ja zwei Kranke.
LG Moni

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Das Problem ist, bei uns in der Gegend gibt es derzeit keinen Wohnraum. Flutgebiet eben. Es gibt Containerdörfer und demnächst auch Tiny Houses, aber das wird leider von den beiden abgelehnt. Auch müsste ein Aufzug da sein oder die Wohnung ebenerdig liegen, die beiden haben sich auch darauf versteift, nicht mehr als 500 warm zu zahlen.

Pflegestufe ist vorhanden. Die haben es früher so geregelt, schwager pflegt, und die haben ein gemeinsames Konto, so dass er auch vom Pflegegeld mit profitiert. Wir haben uns nicht auf ihm ausgeruht, mein Mann war vor seiner Erkrankung mindestens 5 Tage die Woche komplett unterwegs (also inkl. Suswärtiger Übernachtung)

Finanziell an einem Pflegedienst beteiligen GEHT echt nicht. Wie gesagt, ich arbeite, und mein krank geschriebener Mann bekommt nur noch wenige Monate ALG1. Danach ist Ende. Vom Amt werden wir dann auch nichts bekommen, spätestens dann also wird es eng. Sehr eng. Und das auch ohne Pflegedienst.

Klar sehe ich ein, dass Schwager Entlastung braucht. Der dritte Bruder hat sich noch gar nicht geäußert. Wenn wir eine Wohnung mit Aufzug und Gästezimmer hätten, könnten wir die Schwiegermutter am Wochenende mal zu uns holen, aber so....

Schwager wird vermutlich nie wieder arbeiten können, ob mein Mann es wieder können wird, weiss ich nicht. Ob der dritte Sohn (chronische Beschwerden nach Chemotherapie) arbeitet oder nicht, können wir nur vermuten.

Klar könnte mein Mann alle 2 Wochen allein runterfahren (auch wenn das auch mindestens 250 Euro im Monat kosten wird), aber ich packe das einfach nicht. Krank sind wir alle irgendwie, aber ich bin (möglicherweise zusammen mit dem dritten Sohn) die einzige, die momentan arbeiten kann. Und mir ist wichtig, dass es so bleibt....

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Der mist ist, ob die beiden zusammen wohnen bleiben wollen etc. Weiss ich nicht. Der Schwager ruft an, beklagt sich (zu Recht), macht meinem Mann Vorwürfe, und wenn man dann mit ihm konkret nach einer Lösung suchen möchte, sagt er, er habe keinen Bock mehr zu telefonieren, er wolle nicht mehr reden, und dann legt er auf.immer wieder dasselbe...

In ein Heim will sie nicht, kann ich auch verstehen, und es gibt dort ja auch lange Wartelisten... demenz liegt, denke ich, nicht vor, aber dass man mit 80 abbaut, erst recht, nachdem man alles verloren hat als sein Nachthemd, ist auch verständlich....

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Dein Schwager ist vermutlich so überlastet, dass er keine Kraft mehr hat nachzudenken, zu telefonieren oder sonst was. Er braucht einfach nur ein "ich komme und helfe dir". Und das wäre ja auch selbstverständlich von deinem Mann. Nicht auf Dauer, aber bis geklärt ist wies weiter geht. Der Schwager leistet ja schon die ganze Zeit die Arbeit und er verlangt nichtmal eine 50/50 Aufteilung, sondern ist sehr zurückhaltend. Ich finde angebracht wäre ein "Ich komme, ich erledige ein paar Tage alles, kannst du vielleicht ein paar Tage woanders unterkommen, dass du dich wirklcih erholen kannst? Und dann wenn du etwas Kraft getankt hast, überlegen wir zusammen, was wir zusammen weiter leisten können und möchten und wo externe Hilfe gefragt ist".

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Der Schwager ist am Ende und braucht Hilfe, die könnt ihr so aber nicht leisten.

Also sucht Alternativen: ein Pflegedienst? Pflegeheim? Was wäre machbar? Auch wenn Schwiegi vllt zetert?