Erschöpft

Hallo ihr Lieben.
Vielleicht geht es jemandem ähnlich und möchte sich austauschen.
Ich habe in den letzten Wochen zunehmend das Gefühl das ich mich dieses Jahr u.a mit corona und die lange Zeit mit den Kindern zuhause total ausgebrannt haben.
Ich bin eigentlich nur noch müde, kraftlos und hangel mich so durch den Tag. Ich finde den gesamten tagesablauf mit arbeiten, kinder weg bringen, Kinder abholen, einkaufen, bespassen usw nur noch anstrengend. Unsere große, 5 jahre, ist dazu auch seit vielen Wochen sehr schlecht drauf, sie ist hochsensibel und hat derzeit viele Wutanfälle, und findet derzeit alles langweilig u.ä., Was mich und meinen Mann auch immer wieder sehr anstrengt. Die kleine ist 2 und macht nun.auch keinen mittahsschlaf mehr, ein kurzes ruhen von 30 minuten aber so ein tag am Wochenende erscheint mir immer endlos und dabei sind wir wirklich jedes Wochenende unterwegs, gehen wandern., ins Museum u.ä.
Zum einen finde ich das Leben mit den Kindern gerade sehr anstrengend und dazu kommt das ich auch zunehmend das Leben vor den Kindern vermisse. Ich fühle mich eigentlich die meiste Zeit eher fremdgesteuert.
Leider haben wir nicht viel Unterstützung, es gibt zwar eine Oma, die einmal die Woche die Kinder nimmt, aber die Kinder haben zb noch die woanders geschlafen.
Wem geht es ähnlich? Und wer hat auch hochsensible Kinder und kann berichten was das Familienleben erleichtert?

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Hi

Das Leben mit Kindern ist schon anstrengend. Mir geht es manchmal ähnlich. Der kleine schläft sehr schlecht immer noch nach 1,5 Jahren und die grosse (5,5) ist hochsensibel und braucht extrem viel Zuwendung. Ich habe mich daher entschieden im Job kürzertreten. Wir können es uns zum Glück leisten.

Was die Freizeit angeht ist es so dass wir nicht jedes Wochenende was grosses machen. Zu viel ist nämlich auch nicht immer das beste. Einfach auch mal nichts tun und einfach Zuhause spielen. Das sind manchmal tatsächlich die besten Momente.

Omas die gross helfen haben wir auch nicht.

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Punkt 1: Erschöpfung: geh zum Arzt und lass deine Blutwerte checken.

Vitamin D, Eisen, andere Vitamine, Schilddrüse (nicht nur TSH) usw.

Punkt 2: Hochsensibel: wurde das mal getestet oder geprüft? Welche Tipps hat die diagnostische Stelle?

Punkt 3: Langeweile und co.
Je mehr ich meine bespaße, desto langweiliger findet sie alles.
"sind wir wirklich jedes Wochenende" da wäre mir auch langweilig. Sobald das RundumAction Paket mal ausbleibt, müsste ich ja mein Hirn einschalten. Wie doof ist das denn?! Sorry.
Haben die Kids Zeit sich mal zu langweilen, selbst auszuprobieren?

Meine hat dann keine Langeweile, wenn sie Zeit und Raum hat, selbst Ideen zu entwickeln.
Sobald Bespaßung oder Action von außen kommt, setzt der - "die anderen machen schon" Modus" ein.

Bei mir ist hochsensibel durch ADHS dabei. Leider. Bei so viel Action wäre ich zudem ständig wütend, weil ich gar keine Regenerationszeit hätte. Ab und zu was anderes, sehr gerne. Ständig. #wolke
Urlaube plane ich mit Kind so (meinetwegen besonders): 2 Tage Action, einen Pause. An dem Tag Pause spielen wir zwar schon was zusammen; mir würde nicht mal im (Alb)Traum einfallen, ständig zu bespaßen.

Das ist schwer für Eltern auszuhalten, hilft aber enorm.

Wutanfälle im Alter von 5 Jahren kenne ich von sehr vielen Familien.
Egal ob Hochsensibel oder nicht.
Einige Kinder haben sogar selbst gesagt, dass sie nicht ständig Action wollen, dass sie einfach nur zu Hause sein wollen). Ja, da kam auch Langeweile auf. Wobei gar nicht mal sooo stark. Sie waren durch Betreuung und Ausflüge und viel unterwegs, so selten intensiv zu Hause, dass sie es richtig genossen haben, wieder selbst kreativ zu sein, ihr eigenes Spielzeug wieder mal zu sehen.


Punkt 3: eigenes Leben.
Ihr macht mit zwei Erwachsenen und zwei Kinder jedes Wochenende was?
Prima: ein Erwachsener bleibt mit den Kids einen Tag zu Hause, der/die andere zieht alleine los. Museum, sonstiges. Irgendwas von vor den Kids.
Am WE drauf abwechseln.
Die anderen beiden WE sind Familienzeit.
Dann hat jeder mal Luft holen. Die Kids Zeit zu Hause, mal Erholungszeit - und finden dann vielleicht nicht mehr langweilig, was ihr groß bietet. Dann ist es ja wieder Abwechslung und nicht wie Arbeit -> immer.

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Danke für deinen langen Text.
Meine blutwerte sind ok, war erst beim.arzt.
Zum 2. Punkt wir haben eigentlich nicht viel Action am Wochenende, da wie ruhige Sachen machen wie Wandern, Museum, mal woanders hin fahren, bibo, oder einfach in unsren Garten sind.
Die kinder haben dann trotzdem noch ca 6 bis 8 h zeit wo Sie nur zuhause sind und spielen können denn so ein tag ist ja lang. Wir sind alle einfach entspannter wenn wir am Tag mal was anderes machen, als nur zuhause sein, dann würden wir glaub ich alle durch drehen.
Die große ist glaub ich gerade in einer Wachstumsphase, ihre playmobil Sachen mit denen sie sonst lange spielen konnte, sind gerade nicht mehr interessant.
Und zum 3. Punkt das mit den aufteilen machen wir meist in der Woche so das jeder mal einen freien Nachmittag oder Abend hat, am Wochenende wollen wir lieber etwas zusammen machen aber uns geht es auch darum das die Zeit als paar rar ist. Mal ein Wochenende ohne Kinder wäre echt entspannt.

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Ich fühle mich auch so!
Habe vorhin erst meinen Mann vollgejammert. Er hat mir dann einen Cappuccino gemacht. ❤️
Dieses Jahr war sehr viel.
Umzug
Trotzphase
Keine Krippe
2. Kinderwunsch
Schwere Krankheit mit langer körperlich sehr belastender Therapie

Jetzt bin ich wieder gesund und habe mich erholt. Aber der Alltagstrott holt mich ein.
Ich sehe nur Dreck in der Wohnung. Die Fenster, Staub, Krümel, Sand vom Spielplat. Bei anderen ist es immer sauber und ordentlich.
Essen kochen, Kind isst zur Zeit sehr schlecht, Frustration.
Kind ist 2,5 Jahre, hört null auf das was ich sage. Das strapaziert meine Nerven total.
Bekomme ich ihn irgendwann trocken?
Viel Papierkram
Mann arbeitet bis meistens 18:30 Uhr
Wir haben kaum Zeit mal in Ruhe miteinander über wichtige Dinge wie zum Beispiel Eigenheim zu sprechen.

Ich habe nur 1 Kind und wir wollen nächstes Jahr gern ein 2. Kind . Manchmal denke ich, dass das ein Fehler sein wird...
Ich bekomme manchmal Bauschmerzen, bin oft müde (obwohl ich beim Mittagschlaf auch mit einschlafe und dann aber noch meist 1 Stunde für mich habe), habe dann Angst durch den „Stress“ wieder krank zu werden.

Ab November kann mein Sohn hoffentlich zur Tagesmutter. Da fehlen aber auch noch Rückmeldungen und ein Antrag, für dennoch morgen erst die notwendigen Unterlagen habe.
Anfang nächsten Jahres möchte ich eigentlich wieder ein paar Tage im Monat arbeiten. Ich hoffe, das gibt mir etwas Ausgleich.

Die Tipps von einer Userin hier, die Wochenenden gegenseitig freizuschaufeln finde ich sehr gut.

Alles Gute!