Übergriffige russische Schwiegereltern und ein Mann, der mir nicht beisteht

Hallo zusammen,

ich hatte hier vor einiger Zeit schon mal einen Beitrag geschrieben und unsere Situation ist bis jetzt nicht besser geworden, eher viel schlimmer. Der Beitrag wird etwas länger und leider ist er auch wieder ein Schwiegereltern-Auskotz-Post.

Die Eltern meines Mannes waren seit der Geburt unserer Tochter schon sehr übergriffig und es wird immer schlimmer mit ihnen. SIe kommen gebürtig aus Russland und ich habe hier im Forum und auch in meiner Umgebung von vielen gehört, die leider mit deren Mentatlität auch nicht so zurecht kommen und es viele Schwierigkeiten gibt. Dazu kommt, dass der Schwiegervater Alkoholiker ist und regelmäßig ziemlich ausfällig wird wenn er getrunken hat. Die Schwiegermutter weiß das und beschwert sich auch ab und zu wenn er mal wieder frech war (das ist er dann nicht nur mir gegenüber), aber das ist dann auch schnell wieder vergessen, wenn sie beide gegen mich gehen.

Das Doofe an der Sache ist, dass ich seit der Geburt meiner Tochter eine Depression habe, was mich so schon viel Kraft koster und mein Selbstwertgefühl auch ziemlich gelitten hat.

Direkt schon beim Besuch im Krankenhaus wurden wir gefragt, wann das Geschwisterchen kommt denn ein Einzelkind ist in deren Familie ein Nogo - das ist ja automatisch verwöhnt und egoistisch. Es folgten immer wieder solche Kommentare und ich werde immer unter Druck gesetzt, ja bald ein zweites Kind in die Welt zu setzen obwohl mein Mann und ich "nur" ein Kind wollen. Er bekommt dazu keine Kommentare, nur ich.

Dann ist das Thema Arbeit ein Dauerthema, meine Schwiegereltern reden immer etwas abfällig über meinen Bürojob und dass ich nur Teilzeit arbeite. Dabei leben sie beiden von Sozialleistungen und gehen auf 450 € Basis arbeiten - tun aber so, als wären sie beiden die Arbeiter unter dem Herrn.
Ich denke auch, dass sie neidisch sind da wir ein Haus, zwei Autos, Kind, Haustiere etc. haben und es uns einfach gut geht. Sie hatten es damals in ihrem Heimatland schon schwierig, aber es geht ihnen hier jetzt ja auch sehr gut... Dennoch kommen auch immer solche Kommentare, die mich spüren lassen, dass sie denken, dass mir alles einfach so in den Schoß fällt.

Generell sind beide einfach sehr egozentrisch: sie reden eigentlich pausenlos nur von sich und was sie alles so leisten, wie schlecht es ihnen geht... Gerade die Schwiegermutter ist eigentlich nur pausenlos am rumjammern und zu Beginn nahm ich sie noch ernst, aber irgendwann ist auch mal gut.
Der Höhepunkt war als es einen Trauerfall in unserer Familie gab und ich einfach nur fertig war an dem Tag. Nachdem sie mir ihr Beileid ausgesprochen hatte ging es weiter mit ihren Beschwerden. Ich habe auch so kaum noch Nerven für ihre übertriebenen Ausführungen (nach dem was sie so erzählt und wie sie sich dann aber verhält kann es ihr nicht so schlecht gehen wie erzählt.)

Als unsere Tochter zur Welt kam, wussten beide schon von Beginn an alles besser. Nicht dass ich um Rat gefragt habe, sie haben einfach bei allem ihren Senf dazugegeben und ich mache eh alles nicht richtig. Egal ob es um das Thema Stillen, schlafen, Ernährung, weinen lassen ging... Egal was ich gesagt oder getan habe, sie hielten das Gegenteil immer für richtig.
Man kann auch kein normales Gespräch mit ihnen führen weil sie immer etwas finden, was sie kommentieren müssen was ihnen nicht passt oder wo sie meinen, uns beratschlagen zu müssen.
Man kann sich dann nicht einfach mal freuen dass es gut läuft, sie finden immer etwas worüber sie meckern können.
Ich bin nur noch genervt, weil das nach drei Jahren immer so weitergeht. Wenn wir mit ihnen allein oder wenn noch andere von der Familie anwesend sind, wird alles was ich mache und sage abfällig kommentiert und sich in unsere Erziehung eingemischt. Ich kann dann so viel sagen wie ich will, klare Ansagen wie "ich diskutiere darüber nicht" und Ähnliches hilft nicht. Mein Mann sagt dann zwar auch mal kurz etwas, er traut sich da aber nicht mal richtig einzugreifen.

Am Schlimmsten ist es, wenn er mal nicht im Raum ist. Da haben mich meine Schwiegereltern auch mal persönlich angegriffen und wenn ich es dann meinem Mann erzählt habe, "war es nicht so gemeint" und ich solle nicht immer nur das Negative sehen.

Ich habe das Gefühl, dass ich vollkommen hilflos und ohnmächtig bin sobald seine Eltern anwesend sind. Mein Mann gibt mir keine Rückendeckung und egal was ich sage, entweder gehen die beiden aus dem Raum oder wollen mich dann so klein machen weil ich ja "keine Ahnung habe" und sie ja die "Oma und Opa sind und das dürfen".
Auch wenn unsere Tochter schon selbst sagt, sie möchte gewisse Sachen nicht, wie z.B. "Küsschen geben". Das soll sie zur Begrüßung und Verabschiedung machen und wenn sie das nicht tut, kommen Kommentare wie: "aber ich bin doch die Oma/der Opa" oder "dann bin ich aber ganz traurig!".
Sie verwenden eh gerne manipulierende Taktiken wie die emotionale Erpressung um an ihren Willen zu kommen. Wenn der Schwiegermutter etwas nicht passt oder sie ihren Willen nicht bekommt, weiß sie nur zu gut, wie sie die Knöpfe bei meinem Mann drücken kann.
Generell sind sie bei unserer Tochter auch ziemlich grenzüberschreitend. Unsere Tochter soll am besten immer direkt zu ihnen kommen und es wird ihr nicht mal Zeit gegeben, anzukommen (an all dem bin ich ja schuld).
Ich habe auch eh immer das Gefühl, dass mich beide von ihr "weg haben wollen" sobald wir sie sehen. Ich meine, ich klebe jetzt nicht an meiner Tochter, sehe aber doch hin und wieder mal nach dem Rechten wenn sie spielt oder sage dann auch mal was (letztens wollte sie mit dem Essen im Wohnzimmer spielen) und dann soll ich sie "mal in Ruhe lassen". Die beiden denken, dass wenn unsere Bindung schlechter wird, sie besser dastehen. Sie kommen halt nicht auf die Idee, dass es an ihnen und dem aufdringlichen Umgang mit unserer Tochter liegt. Es ist auch nicht so, dass unsere Tochter nicht zu ihnen will, aber sie ist halt im Allgemeinen eher schüchtern und das können sie nicht verstehen. Sie wollen immer präsent sein und ich habe manchmal so das Gefühl, als wolle die Schwiegermutter die Mutterrolle übernehmen. Denn wie bereits geschrieben, egal was ich sage und tue, sie mischt sich immer ein und möchte dann quasi übernehmen.

Nach außen hin, gerade bei meiner Familie, macht sie immer einen auf nett und generell wenn sie mir etwas in Gegenwart meines Mannes an den Kopf wirft, hat sie immer einen freundlichen Ton und ein Lächeln auf den Lippen, so dass er oft nicht kapiert, dass sie gerade etwas Unfreundliches zu mir sagt.
Sie wartet dann immer bis die "passende" Gelegenheit kommt und wir alleine sind, dann wird sie richtig unfreundlich.

Mein Mann sagt dazu leider kaum etwas bis überhaupt nichts. Wenn sich die beiden in die Erziehung einmischen, meint er, sie hätten ja das Recht das zu tun.
Ich merke, dass wir beiden eigentlich schon in einer Krise stecken, da mich das schwierige Verhältnis zu seinen Eltern doch sehr belastet. Ich bin fast so weit zu sagen, dass ich nicht mehr mit zu ihnen gehe, das ist aber zum einen problematisch, weil sie ja auch nicht immer so die Grenzen unserer Tochter wahren und mein Mann das leider so auch nicht wahrnimmt. Zum anderen würde mein Mann das nicht dulden.

Es ist einfach nur schwierig, ich habe Tage vorher und danach immer noch in Gedanken damit zu tun, was passieren könnte und spiele dann immer wieder nochmal durch, was hätte ich sagen können wenn die Schwiegereltern versucht haben, mich mal wieder zu massregeln und bevormunden. Sie sehen weder mich, noch meinen Mann als eigenständige Erwachsene an und verhalten sich mir gegenüber einfach nur respektlos.
Mein Mann hat nur Brüder, keine Schwester und die anderen beiden Schwiegertöchter sind auch beide Russinnen, allerdings auch schon etwas älter und ich habe so das Gefühl, dass die beiden auch erleichtert sind, das ich nun "dran bin". Von ihnen kommt keine Unterstützung, eher im Gegenteil. Sie halten sich das eigentlich immer raus oder grinsen wenn meine Schwiegereltern wieder mit mir diskutieren. Der Bruder hatte sich auch mal eingemischt und sich abfällig mir gegenüber geäußert.

Ich nehme Antidepressiva und bin auch in therapeutischer Behandlung (die Schwiegereltern sind da auch oft Thema), aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich da nicht mehr "gesund" rauskomme.

Hat jemand ähnliches durchgemacht, auch vielleicht mit psychischen Problemen?

Danke fürs Durchlesen und bitte startet hier keine Diskussionen, dass Schwiegereltern auch Oma und Opa sind. Das weiß ich alles, aber ich komme einfach mit dieser respektlosen Art nicht mehr zurecht.

Liebe Grüße

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3

Dein Problem sind nicht deine Schwiegereltern sondern dein Mann, der nicht zu dir steht.
Mit ihm würde ich mal ein ernsthaftes Gespräch führen.

6

Er ist dann komplett raus, er nimmt seine Eltern nur in Schutz und wird dann schon fast aggressiv. Ich darf nicht den Hauch von Kritik aussprechen.

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Ich würde hier mal mit deinem Therapeuten darüber sprechen und vielleicht auch ein Partnergespräch anregen. Dann deinen Mann mit einbinden. Vielleicht hilft es dann was.

Ela

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Hallo,

sehr viel kann ich dazu nicht sagen.
Das Hauptproblem ist dein Mann. Warum setzt er seinen Eltern nicht Grenzen?
Warum "duldet" er nicht, dass du nicht mehr mit zu ihnen möchtest? Bist du ein Kind?
Wenn du nicht mehr dort mit hinfahren willst, dann mach es nicht.

Ansonsten fällt mir dazu nur ein, entweder du nimmst es so hin, oder du änderst was an der Situation, soweit sie dich betrifft. Denn die Schwiegereltern wirst du nicht ändern können.

Lg und alles Gute

4

Mein Mann diskutiert dann auch noch bis zum geht nicht mehr warum ich nicht mitgehe...

Klar bin ich lein Kind mehr aber mir fehlt auch einfach die Kraft zum diskutieren.

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Nein, hab ich nicht durchgemacht und würde ich mir auch nicht antun. Brich den Kontakt ab. Dein Mann kann alleine mit eurem Kind zu den Schwiegereltern fahren.

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Ich hätte wohl selbst dann Bauchschmerzen wenn er mit ihr alleine hinginge, denn wie oben geschrieben achtet er auch nicht auf Grenzüberschreitungen bei unserer Tochter und seine Eltern haben auch kein Problem damit bei meiner Tochter schlecht über mich zu sprechen und auch so, dass es mein Mann nicht mitbekommt.

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Das verstehe ich. Aber solange dein Mann den Kontakt möchte und dort keine augenscheinliche Kindeswohlgefährdung vorliegt (ja, was sie machen, ist grenzüberschreitend und nicht richtig), kannst du den Kontakt schlecht unterbinden.

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Meine Sorge ist eben auch, dass meine Schwiegereltern meine Tochter irgendwann auch emotional Erpressen... :(

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Hallo

Dein Mann ist das Problem. Solange der nicht auf den Tisch haut wird nix passieren.
Setze da an - alles andere hilft nichts.
Notfalls drohe mit Konsequenzen ihm gegenüber - es geht um dein Seelenwohl da musst du konsequent sein

Alles gute

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Ganz ehrlich ich kenn das zu gut.
Meiner ist genauso. Der kann nicht seiner Mutter die Grenze zeigen obwohl es das einzige ist was ich möchte von ihm. Wir haben sicher fast jeden Tag streit deswegen..:-(

Das Problem ist dein Mann!
Den solange er nichts tut, manipulieren Sie ihn wo Sie können.!
Er muss sich im klaren sein was wichtig ist für Ihn.. ich glaube nicht das er seine Frau und sein Kind verlieren will wegen seinem Verhalten oder seinen Eltern.!

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Dein Mann ist das Problem. Solange er nicht aus seiner Muttersöhnchenrolle rauskommt (falls das überhaupt noch geschehen wird), werden sich auch seine Eltern weiterhin so verhalten.

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ich will deine Schwiegereltern nicht in Schutz nehmen, aber sie kommen aus einem ganz anderen Sozailkreis. das weiss man eigentlich, wenn man so heiratet, dass die Eltern nicht zu kritisieren sind.
Das muss du entweder so hinnehmen oder das ganze beenden.
deine Art zu schreiben ist auch respektlos, REspekt ist immer von 2 Seiten.
und als Schwiegermutter hätte ich auch bedenken, wenn meine Schwioegertochter psychisch krank wäre.
Du solltest alles von beiden Seiten sehen.
Finanziell geht es den Bieden sicher auch nicht gut, denn bei Hartz 4 darf man in Deutschland 135€ dazuverdienen, der Resteinkommen wird verrechnet, sie leben am Existenzminimum

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Der Spieß lässt sich auch umdrehen:

Die Schwiegereltern wissen genauso, dass die TE aus einem anderen Umfeld kommt.

Dass also nur sie diejenige sein soll, die alles hinzunehmen hat (vor allem solch übergriffiges und widerwärtiges Verhalten!) ist einfach nur Unsinn :D

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Das die Schwiegereltern in ein Land gezogen sind, und dort die Menschen anders sozialisiert sind, Wissen die Schwiegereltern wohl hoffentlich auch. Es ist also für dich logischer, dass sich alle an sie anpassen? Schon traurig.

Finanziell geht es den beiden nicht gut?! Sicher hier besser als in Russland zu gleichen Bedingungen, oder? Man kann was tun, um im Existenzminimum zu leben. Harzt4 zu bekommen scheint aber einfacher. Bescheuert an der Geschichte, ist dann über den Beruf der TE schlecht zu sprechen. Was tun sie denn um
ihr Geld zu bekommen?! Richtig, nichts!

In der Geschichte dürfen die Schwiegereltern die Annehmlichkeiten „dieses Kulturkreises“ annehmen. Bei anderen soll man sich aber denen anpassen?

Wo leben wir denn hier?

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Ich erinnere mich noch an deinen letzten Text.

Mein Rat bleibt vermutlich ähnlich. Distanziere dich emotional von ihnen.

Du bist doch eh der Buhmann, also nimm dir nicht zu Herzen, was sie sagen und sag klar, aber freundlich (und trotzdem bestimmt) deine Meinung.

Kommentare zu deinem Beruf oder dass du eh schuld bist - zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Was will man machen 🤷‍♀️

Ansonsten klar sein „Nein, wir möchten kein 2. Kind!“ „bitte Spar dir diesen Kommentar doch einfach, ich kenne deine Meinung dazu“ „ich diskutiere darüber nicht“ „ich erziehe unsere Tochter, wie es uns als Eltern passt“ „unsere Tochter muss kein Küsschen geben, egal, ob du dann traurig bist!“

Vllt kann die Therapie dich da unterstützen und dir helfen, dass viel mehr an dir abperlt.