Im Freundeskreis die ersten mit Kind?

Hallo zusammen,

bisher habe ich eher fleißig mitgelesen, jetzt brennt mir aber doch mal etwas auf der Seele.

Wir sind in unserem Freundes- und auch Verwandtenkreis die ersten, die ein Kind bekommen.
Wem ging oder geht es ähnlich und was habt ihr für Erfahrungen?

Wir machen uns nämlich Gedanken, dass jetzt alle noch total begeistert sind, sich die Begeisterung aber ziemlich schnell abkühlt, wenn wir z.B. öfter bei Unternehmungen absagen müssen, weil wir das Baby ja nicht überallhin mitnehmen können und anfangs auch nicht einfach an einen Babysitter abgeben wollen oder dass manche Leute vielleicht auch gar nicht wollen, dass wir das Baby dabeihaben. Ich weiß nicht, ob ich mich klar ausdrücke, wir wollen eben nicht in diese Schublade gesteckt werden "Die haben jetzt ein Kind, die kann man jetzt vergessen". Natürlich liegt es auch viel an einem selber, wie man sich da verhält, ob man z.B. selbst Freunde zu sich einlädt etc., da ists natürlich kein Problem. Aber früher sind wir viel unterwegs gewesen, was jetzt wohl einfach nicht mehr geht (jedenfalls nicht gemeinsam).

Vielleicht machen wir uns auch ganz umsonst so einen Kopf und alles klappt gut, aber geht es hier jemandem ähnlich? Habt ihr "alte" Freunde verloren?

Lernt man in den Krabbelgruppen oder beim Babyschwimmen tatsächlich schnell neue Leute kennen? Beim Geburtsvorbereitungskurs hat das z.B. gar nicht geklappt, da im Schnitt alle anderen 8-10 Jahre älter waren und irgendwie ganz anders tickten :-)

Danke für eure Antworten.

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Hi Fio

Deine Frage find ich gar nich mal so verkehrt zum Diskutieren ;o)

Also mein Mann und ich (heute 31 und 27) sind seit 10 jahren zusammen und seit 6 Jahren verheiratet. Wir waren damals die ersten im Freundeskreis, die heirateten.....
wir waren auch 2003 die ersten, die ein Kind bekamen.
Anfangs is im freundeskreis ja alles ganz toll und super, aber wir haben tatsächlich auch Freunde verloren..... aber heute sagen wir, das das dann leider keine echten Freunde waren.
Man verändert sich mit Kind, ob man will oder nicht.
Man steckt - FREIWILLIG - zurück und tritt kürzer.....
Wir waren früher auch nicht so, das wir regelmäßig auf die Piste gingen, in Kneipen oder in Discos.......das haben wir eigentlich nie gemacht.......wir haben uns mit freunden eigentlich bei uns oder denen zuhause getroffen, sind mal was trinken gegangen, ja...... aber meistens haben wir zusammen gekocht, geklönt, DVDs ausgeliehen, sind essen gegangen oder mal ins Kino...
Will damit sagen, WIR mussten uns nicht sonderlich viel einschränken, was die "ausser-haus-aktivitäten" angingen.
Trotzdem hat sich der ein oder andere freund verabschiedet, weil wir nicht mitziehen konnten und auch nicht wollten.
ich bin mit 24 Mutter geworden, weil wir das so geplant haben Und es unser Wunsch war, was dann auf mich zukommt, hab ich also gewusst.
Unser jetziger Freundeskreis sind menschen die in unserem alter, teilweise bis zu ca. 8 jahren älter sind als wir.......die meisten sind verheiratet, haben schon ein Kind (oder kinder) oder hegen einen Kinderwunsch.
So wie es jetzt ist, fühlen wir uns ganz wohl.

Klar, wir geben die Kinder auch mal übers wochenende für eine nacht bei die Großmutter....... aber das kommt eher selten vor oder bei speziellen anlässen (wie jetzt unser 10jähriges Jubiläum vor 1 woche.......)

Im Babyschwimmen hab ich ehrlich gesagt keine Freundschaften geschlossen und im Geburtsvorbereitungskurs auch nicht, da wir nach dem Kurs umgezogen sind und die leutchen alle bisschen weiter weg gewohnt haben.

Was wir aber zuhause regelmäßig machen: Jeden Dienstag kommen meine Freundinnen zu mir zum Frühstück, die auch ein Kind haben, egal welchen alters..... wir nennen das Mutter-kind-Frühstück..........is lustig.....

so, das wars dann von mir / uns....

viele liebe Grüße
Mel & Co

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Hallo,

ich bin in meinem Freundeskreis als erstes Mutter geworden. Und meine Freundinnen verhalten sich wunderbar. Sie verwöhnen meinen Kleinen nach Strich und Faden. Sie besuchen ihn ständig, bringen kleine Geschenke mit und fragen ständig wie es ihm geht.

Bei uns ist es so, dass die ganze Clique mit schwanger und auch mit ein Kind gekriegt hat. Sie kümmern sich als wäre es ein Familienmitglied.

Ich bin darüber sehr dankbar, denn man kann das nicht als Selbstverständlichkeit ansehen.

LG
Michaela

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Hallihallo,
bei uns war es auch so! Wir waren die ersten, die geheiratet und Kinder bekommen haben. Wir haben einfach gleich einige unserer Freunde zu Paten und Patinnen gemacht. Und auch sonst ist unser Freundeskreis ziemlich gleich geblieben. Er hat sich sogar noch etwas vergrössert. Und jetzt fangen so langsam alle an, es uns "nachzumachen". ;-) Letztes Jahr hatten wir eine Hochzeit nach der anderen, dieses Jahr eine Geburt nach der anderen...#freu

Sabrina

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Hallo Florentina,

wir sind sowohl im Freundeskreis, als auch in der Verwandtschaft die ersten, die ein Kind bekommen haben.

Die Freunde meines Mannes haben kein Verständnis für die neue Situation. Sie studieren alle noch und haben keine Beziehung. Von der Seite bin ich eher ein Störfaktor und mein Sohn natürlich auch.

Ansonsten haben wir keine Probleme. Das liegt aber meiner Meinung nach daran, dass wir uns nicht so sehr verändert haben.
Das heißt für mich, unser Sohn ist natürlich für uns das Wichtigste der Welt. Wir wissen aber, dass er nicht auch automatisch für alle anderen das Nonplusultra ist.

Wir müssen natürlich zurückstecken und können nicht mehr andauernd rausgehen, aber wir wechseln uns z.B. ab und zu ab.
Mal geht mein Mann weg, mal gehe ich weg und mal gehen wir zusammen weg und meine Eltern passen auf den Kleinen (bzw. auf das Babyphone :-) ) auf.

Und wir haben noch sehr viele andere Gesprächsthemen als unseren Sohn, auch da wir beide weiter arbeiten.

In einer Krabbelgruppe bin ich nicht und beim Babyschwimmen habe ich bisher niemanden groß kennengelernt, aber ich habe es bisher auch noch nicht so darauf angelegt, weil ich durch die Arbeit echt wenig Zeit habe.

Insgesamt habe ich es mir vorher schlimmer vorgestellt, als es jetzt ist.

Aber manchmal, bei komischen Kommentaren, dann denke ich mir:
Wartet nur ab, bis ihr in der Situation seit.........

Ich wette nämlich, dass alle die Freunde die jetzt noch so easy sind was Babies angeht, die größten Glucken werden :-).

LG
Amelie mit Anton

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hi.
wir waren weit und breit die ersten mit kind. haben aber keine freunde dadurch verloren. natürlich so viel action wie vorher is nicht, aber eigentlich eher weil wir zu müde sind. mich plötzlich mit leuten anfreunden bloss weil sie auch babys haben find ich echt seltsam. is mir auch zu blöd einen auf hausfrauenstammtisch zu machen.
lg
straw

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Hallo,

spontan fallen mir dazu unsere Kinder- WE's ein, wenn die "Großen" meines Mannes bei uns sind.
Obwohl wir vieles beibehalten haben (Sonntags mit Freunden Frühstücken gehen z.B.) habe ich ganz oft das Gefühl, das wir als "Familie" nicht erwünscht sind. Es kommen ganz oft Einladungen mit dem Nachsatz "...oder habt ihr an dem WE die Kinder???". Wenn die Frage nicht gleich kommt, dann spätestens, wenn wir die Kids erwähnen: "achso, ihr habt die Kinder, naja, wir können das auch nochmal verschieben...".
Mittlerweile sind die regelmäßigen WE's im Freundeskreis bekannt und die Treffen mit uns werden automatisch auf die anderen WE gepackt. Spreche ich die Leute darauf an, ist das natürlich überhaaaaaupt nicht gegen die Kids und auch gar nicht so gemeint.... dann ist halt nur die Wohnung zu klein, kein Platz am Tisch ect. Das bei uns im Garten auch nur 6 Stühle am Tisch stehen und die Kids, wenn wir Besuch haben, ihr Essen eher zwischendurch auf den beiden Sonnenliegen zu sich nehmen, fällt anscheinend keinem auf. Helfen beim Gartenhaus- Aufbau? Gerne. Aber mit Kindern? Das geht doch nicht, wenn in einem riesen Wohnzimmer nur ein Zweierschlafsofa vorhanden ist. Das darauf die Mädels schlafen können während der Junge sich dreimal auf dem Sofa langmachen könnte und wir auf einer selbstmitgebrachten Doppelluftmatratze nächtigen, änderte an der Meinung auch nichts. Scheint also doch nicht so dringend gewesen zu sein, die Hilfe.
Ganz aktuell der Geburtstag einer recht neuen Bekannten (die wir über Freunde aus der Hundeschule kennengelernt hatten). Man lud zum Kaffee, mit nettem Zusammensitzen bis in den Abend hinein, Häppchen inklusive. Wir nahmen dankend an und bemerkten gleich dass mein Mann sich dann gegen abend nochmal für zwei Std. ausklinken müsste, die Kids zur Mutter bringen. Natürlich kein Problem. Zwei Tage später die Info der Bekannten - nicht persönlich, sondern vermittelt durch unsere Freunde: es geht abends erst los. Mein Mann könnte ja nachkommen. Und: es hat natürlich NICHTS mit den Kindern zu tun!!!" Klar, die wären in der Schickimicki- Neubaueigentumswohnanlage für ewig- kinderlose Workaholics sicher gut angekommen...
Ich bin ständig hin- und hergerissen zwischen eingeschnappt sein, aber keinen Kontakt mehr zu haben, und "Augen-zu-und-durch". Meinem Mann machen diese "zwei Leben" viel weniger aus. Mich ärgerts schon. Bei der Mutter meines Stiefvaters konnte ich letztens den Mund nicht halten. Die hatte uns im Frühjahr nämlich an einem Sonntag mal zum Kaffee ein- und dann promt wieder ausgeladen, nachdem sie erfahren hatte, dass KinderWE ist. Wir sollten und dann bei ihr melden wegen einem neuen WE. Habe ich nicht gemacht. Leider ist mir mein Stiefvater mit der Info über meine Schwangerschaft zuvor gekommen, aber den Satz, den ich mir für sie parat gelegt habe, habe ich ihr in abgewandelter Form bei der nächsten Gelegenheit um die Ohren gehauen: Schade, jetzt können wir dich bald gar nicht mehr besuchen kommen, wenn das Baby erst da ist.... wo Kinder in Deiner Wohnung doch so problematisch sind.... ;)

Liebe Grüße,
Jenny

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Hallo,

wir haben auch sehr viele Freunde verloren.

Zumindest haben wir gedacht, es wären Freunde, aber ich denke, dass wir uns da sehr getäuscht haben.

Bevor Finn zur Welt gekommen ist, haben wir unser Leben in vollen Zügen ausgekostet. Das heißt, wir sind in Urlaub gefahren, waren spontan, haben viel unternommen, haben viel gefeiert usw. .................... das alles ca. 8 Jahre lang.

Dann haben wir geheiratet und im selben Jahr bin ich schwanger geworden (das war unser sehnlichster Wunsch).

Am Anfang haben sie noch alles freudestrahlend gratuliert, aber dann sind sie klammheimlich aus unserem Leben verschwunden.

Ich persönlich fand es am schlimmsten dass (wie ich dachte) eine sehr gute Freundin von mir nicht mehr da ist.
Ich hatte sie als ich im 4. Monat war das letzte Mal gesehen und dann erst wieder als Finn knapp 3 Monate alt war und das auch nur durch Zufall.

Aber egal. Damit hab ich bereits lange abgeschlossen.

Ich denke, dass es so ist, dass sich ganz klar entschieden hat, wem wirklich was an uns (als Personen) liegt oder wem nicht.

Ich hab eine sehr gute Freundin behalten und dann haben mein Mann und ich noch einen gemeinsamen Freund.

Wir haben das mittlerweile so hingenommen und kommen damit klar. Es bilden sich auch tatsächlich neue Freundschaften. Wir genießen unser Leben so wie es jetzt ist und wer das nicht mit uns teilen kann, der soll wegbleiben. So ist das nun einmal.

LG,
Martina mit Finn (30.06.05)

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Hallo

also ich bin auch die Erste die aus meinem alten Freundeskreis Kinder bekommen hat und ich muss leider sagen das sich viele uns abgewannt haben. Wenn sie sich mal melden dann fragen sie kurzfristik, ob wir abends mal mit weg gehn und das ist nicht möglich , weil ich dann keinen so schnell finde der auf meine Kinder aufpasst, meine Mama arbeitet auch und das müssen wir dann immer langfristik machen und unsere " Freunde" verstehen das nun leider nicht und melden sich dann erst mal nicht mehr, bis wir uns wieder melden ! Seid der grosse im Kiga ist, habe ich ein paar neue Freunde kennen gelernt, mit mindesten einem Kind , und die sind so alt wie Max da ist das das schon besser, weil die wissen wie es mit Kindern ist. Aber das Gute ist , das wir die Ersten mit Kindern sind, weil wir dann später mehr Zeit für uns haben und die müssen zu hause sitzen und Kinder hüten , dann erfahren sie es am eigenen leib wie das ist und denke vielleicht zurück und sehen ein das es falsch war, was sie damals machten . Man lernt nur aus seinen fehlern .

Kopf hoch
Schmusi mit Max und Felix

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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Es scheint ja doch recht unterschiedlich zu sein, wie die Leute damit dann umgehen. Und ich dachte schon, dass ich mir hier etwas zusammenphantasiere ;-)
Bleibt wohl nichts anderes übrig als abzuwarten.

LG Fiorentina

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Hallo Florentina!
ich bin grad geschockt. Du bist jetzt 28 wenn ich mich nicht irre.
Ihr seid die ersten mir Kind in Eurem Freundeskreis. Wow!
Ich hab mit 23 mein erstes Kind bekommen und war bei weitem nicht die Erste. Aber das ist ein anderes Thema.
Wenn eure Freunde, die wovon ich ausgehe im selben Alter seid wie ihr, damit nicht klarkommen, dass ihr jetzt ein Kind habt und nicht immer so spontan wie früher zur Verfügung steht, dann sind das keine Freunde.
Bei uns hat sich schnell rausgestellt, wer wirklich Freund ist und wer nicht. Die damals Verständnis hatten sind auch heut noch da. Und es kamen viele dazu. Durch Foren, durch Mutter-Kind-Kurse usw. Sogar auf dem Spielplatz lernt man neue Freunde kennen.Meist sind es auch Leute mit Kind.

LG Katrin

Ps.: Vielleicht sollten Eure Freunde mal öfter kommen, damit sie nicht zu spät merken wie wunderbar Kinder sind.