Psyche leidet momentan

Hallo,


Ich bin Vater von 2 Kindern, 2 Mädchen 2 und 6 Jahre alt.
Momentan geht's mir psychisch immer schlechter aufgrund der aktuellen weltlichen Lage, erst corona ,dann Krieg, klimakrise ist da auch noch. Ich habe echt Angst vor der zukunft und vorallem um meine kinder. Das die welt schon immer irgendwie schlecht war ist mir schon bewusst aber seit 2020 ist es schon irgendwie extremer geworden. Ich mach mir ständig Sorgen was passiert wenn der Krieg weiter eskaliert...Selbst wenn ich nicht die ganze Zeit Nachrichten schaue muss ich daran oft denken.
Ich freue mich nicht mehr auf zukünftige Planungen und tu mich schwer für die Zukunft zu planen. Ich bin schon länger in therapeutischer Behandlung aber momentan ist mein Psychologe auch überfordert was er mir noch raten soll, auch meine Frau möchte darüber nicht mehr reden weil das Thema sie kaum interessiert weil sie immer sagt sie kann es eh nicht ändern, ich bewundere ihre Lebensfreude.
Mich würde interessieren wie ihr damit umgeht? Manche planen ja sogar noch kinder zu bekommen wovor ich ziemlich Respekt habe denn wenn ich nen kinderwunsch hätte würde ich ihn wohl spätestens seit dem 24.2 begraben haben.
Was lässt euch weiter machen und woher nehmt ihr die Kraft? Sehr ihr auch positive Aspekte ?

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Leider hat deine Frau recht.

Wir haben zuhause tabu themen:
Krieg und Corona

Wir als Erwachsene können damit schon sehr schwer umgehen, wie solle das kinder schaffen.

Seit Jahren beschäftigen wir uns nur mit Tragödien.
Jetzt reichts.

Ändern können wir eh nicht.
Also schweigen wir es hier tot.

Seitdem geht es uns als Familie wesentlich besser.

Das was man in Schule und von außen noch mitbekommt, reicht völlig aus.

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Seit 2020 merken wir "nur", dass wir nicht auf einer Insel der Glückseligen leben und müssen damit zurechtkommen. Selbst europaweit gab es schon immer Katastrophen, denke mal an Tschernobyl ofer den Balkankrieg.
Wenn selbst Dein Psychologe Dir nichts mehr raten kann, gebe ich Dir mein lebenslanges Motto mit: "Augen zu und durch - hilft ja nix" und glaub mir, ich habe ganz sicher Schicksalsschläge hinter mir, die die Welt nicht braucht.

DU entscheidest ohnehin selber, wie Du weiterlebst: Weiterhin im Tal der Tränen und Ängste leben und das auch so Deinen Kindern weitergeben - oder die beiden Tabuthemen meiden und das Beste aus allem machen, weil es anders ohnehin nicht geht und die Familie auch eine Perspektive ist. Das klappt durchaus, man muss es aber auch wollen!
LG Moni

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Auch vor dem 24.2. gab es weltweit Kriege und Konflikte....sie haben dich ja nicht daran gehindert eine Familie zu gründen. Warum?
Pandemien gab es auch schon früher...du ahst trotzdem eine Familie gegründet. Warum?
Das Klima war schon vor 40 Jahren Thema....auch das hat dich nicht gehindert, selber Kinder zu bekommen oder dein Leben zu leben.
Das Problem ist doch, das du schon in Therapie bist, also aus meiner Sicht für Ratschläge von rational denkenden Menschen gar nicht mehr zugänglich bist. Selbst dein Therapeut schafft es nicht, da an dich ranzukommen.

Ich muß keine Kraft aufbringen, um weiter zu machen....ich mache es einfach. Man dreht kurz am Rad, steigert sich in seine Gedanken rein und nach ein paar Tagen sortiert man sich, beruhigt und lebt normal weiter.
Das Leben ist zu wertvoll um mich in Eventualitäten gedanklich zu verfangen und kleben zu bleiben.
Das Lachen meines Kindes ist die pure Zukunft, auch wenn sie vielleicht anders werden könnte, als man sie sich ausgemalt hat.
Ich genieße gerade jetzt das Leben in vollen Zügen, ich habe keine Lust meine Kraft mit sinnlosen Gedanken zu verschwenden....wer weiß wozu ich sie noch brauche.

Ja, der Krieg könnte eskalieren (ist er meiner Meinung nach längst), genauso gut könnte morgen in der Eifel wieder ein Vulkan ausbrechen, übermorgen ein Flugzeug auf mein Haus fallen, nächste Woche irgendein Meteorit vom Himmel stürzen und eine neue Eiszeit auslösen oder wir nächsten Monat bei einem Autounfall ums Leben kommen oder Haus brennt ab. All das "könnte" wird mich nicht daran hindern, bis dahin ein schönes Leben zu führen....ich habe nur das eine Leben und das zählt.
Ich habe schlichtweg nicht in der Hand was passieren wird, ich nehme das Leben so wie es kommt und nehme es an.

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Vermutlich war ich früher so naiv und dachte das es uns eh nicht betreffen würde...naja früher hab ich Nachrichten nur am Rande mitbekommen